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Google E-A-T: So verbessert ihr euren E-A-T Ranking-Score

Google E-A-T hat nichts mit Essen zu tun, sondern steht für Expertise – Authority – Trust. Damit bezeichnet Google seit 2018 einen Qualitätsstandard für Websites, den die Google Quality Tester bei ihren Website-Evaluierungen berücksichtigen sollen – vor allem bei sensiblen YMYL-Themen (Your Money, Your Life), bei denen es um Informationen zu Finanzen oder Gesundheit geht. Auch bei Google Updates fließen die E-A-T-Informationen in die Algorithmus-Änderungen mit ein. In diesem Blogpost geht es um die Bedeutung von E-A-T als Ranking-Faktor, Erklärungen sowie Tipps zur Verbesserung des eigenen E-A-T Scores.

Was ist Google E-A-T?

Mit Expertise – Authority – Trust, also Fachwissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit bezeichnet Google drei Kern-Elemente für die Bewertung von Websites durch Quality Rater. Die Quality Rater evaluieren manuell die Qualität der Suchergebnisse, in dem sie die gelisteten Top-Resultate untersuchen. Grundlage für die Bewertung der Quality Rater ist ein von Google erstelltes Handbuch – die Google Quality Rater Guidelines, die ihr in der jeweils aktuellen Version hier abrufen könnt.

Google E-A-T Updates

Das erste Mal, das E-A-T in der öffentlichen Debatte eine größere Rolle spielte, war im Juli 2018. Google aktualisierte damals seine Quality Rater Richtlinien dahingehend, dass Inhalte aus der Gesundheitsbranche von medizinischen Experten verfasst werden sollten, um so den Ansprüchen der Nutzer an Autorität und Vertrauen für eine Website zu entsprechen. Kurze Zeit später sorgte ein Update für enorme Bewegungen im Gesundheitsbereich – der Name E-A-T-Update war geboren. Damals konnte apotheken-umschau.de enorm profitieren, während onmeda.de zu den großen Verlierern des Updates gehörte.

 

Auch die nachfolgenden – teils offiziell bestätigten – Google Core Updates hatten vielfach Auswirkungen auf die Gesundheitsbranche. Teilweise erlebten Websites hier eine regelrechte Achterbahnfahrt: Verluste bei einem Update, Zugewinne beim Folge-Update. Deshalb kann man annehmen, dass Google selbst in der Bewertung von sensiblen YMYL-Themen wie Health keinen einheitlich-konstanten E-A-T-Bewertungsmaßstab hat.

So gehörte die apotheken-umschau.de zwar 2018 zu den großen Jahresgewinnern, musste 2019 aber enorme Einbußen vor allem beim March 2019 Core Update verzeichnen, und konnte nun beim Januar 2020 Core Update wieder etwas zulegen.

 

Eine Übersicht aller relevanten Google Updates findet ihr hinter dem Link.

Das E-A-T Update 2018 hatte nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheitsbranche. Nachfolgend gibt’s einige Beispiele für Domains aus unterschiedlichen Bereichen, die beim E-A-T Update 2018 Einbußen hinnehmen mussten, sich im Folgejahr dann aber gut erholen konnten:

Für welche YMYL-Themen gilt E-A-T?

Wir könnten natürlich sagen, dass ein gewisses Maß an Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit für jede Website wichtig sind. Das mag auch so sein, trotzdem formuliert Google in den Quality Rater Guidelines einige Themenbereiche, die besonders sensibel zu betrachten sind. Dabei spielen vor allem die YMYL-Themen eine Rolle – Your Money, Your Life.

Zu den YMYL-Themen zählen zum Beispiel:

  • Wichtige Nachrichten: News über aktuelle Begebenheit in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Technologie – nicht unbedingt über Sport und Entertainment
  • Recht und Zivilgesellschaft: Aktuelle Debatten über Wahlen, öffentliche Institutionen, Rechtsberatung zu Themen wie Abtreibung, Adoption, Sterberecht
  • Finanzen: Finanzielle Beratung zu Investments, Steuern, Kredite, Banking oder Versicherungen
  • Gesundheit: Beratung und Infos über medizinische Themen wie Medikamente, Krankheiten, Krankenhäuser, etc.
  • Gruppen von Menschen: Informationen über z.B. Rassen, Ethnien, Religionen, sexuelle Orientierung, Gender etc.
  • Anderes: Auch andere Themen mit größeren Auswirkungen auf das Leben können unter das YMYL-Cluster fallen, z.B. Fitness und Ernährung, Jobs oder Studienplatz finden.

Nicht zu den YMYL-Themen – und damit auch eine vergleichsweise geringe Bedeutung – hat E-A-T im E-Commerce, so John Mueller in einem Google Webmaster Hangout.

E-A-T in den Google Quality Rater Guidelines

Nachfolgend wollen wir uns die E-A-T-Bestimmungen in den Google Quality Rater Guidelines genauer anschauen. Hierbei schlägt Google für die Quality Rater vor, dass sie im ersten Schritt der Bewertung der Seitenqualität (Page Quality – PQ) versuchen, den „wahren Zweck der Website zu verstehen“ und dabei das Fachwissen, die Autorität und die Vertrauenswürdigkeit des Contents, des Content-Erstellers sowie der Seite selbst bewerten.

  • Gesundheit: Inhalte im Health-Bereich, die einen hohen E-A-T Score erzielen, sollten von Personen oder Organisationen mit medizinischem Fachwissen erstellt werden sowie regelmäßig bearbeitet, überprüft und aktualisiert werden.
  • News: Hochrangige Nachrichtenartikel sollten mit journalistischer Professionalität erstellt werden. Sie sollten sachlich sein, und Nutzern dabei helfen, Ereignisse besser zu verstehen. Hohe E-A-T-Nachrichtenquellen haben in der Regel etablierte redaktionelle Richtlinien und Überprüfungsprozesse für News veröffentlicht.
  • Wissenschaft: Informationsseiten zu wissenschaftlichen Themen sollten von Personen oder Organisationen mit entsprechenden Informationen erstellt werden und einen wissenschaftlichen Konsens in Fragen repräsentieren, in denen ein solcher Konsens besteht.
  • Finanzen: Finanzberatung, Rechtsberatung, Steuerberatung usw. mit einem hohen E-A-T-Wert sollte aus vertrauenswürdigen Quellen stammen und regelmäßig gewartet und aktualisiert werden.
  • Ratgeber: Hochwertige E-A-T-Ratgeber zu Themen wie dem Umbau von Eigenheimen oder Ratschläge zu Fragen der Elternschaft sollten ebenfalls von Experten oder erfahrenen Quellen stammen, denen Benutzer vertrauen können.

Interessante Ausführungen gibt es in den Google Quality Rater Guidelines zur Frage, wer denn als Experte überhaupt in Frage kommt, sowie zur Evaluation von Foren und Q&A-Seiten:

Personen mit „alltäglichem Fachwissen“: Auch, wer keine formelle Ausbildung in seinem Online Topic aufweist, kann ein Experte in Themen sein, in dem er oder sie Lebenserfahrung hat. Google führt hier als Beispiel an, dass auch Hobbys wie Fotografieren oder Gitarre spielen ebenfalls viel Fachwissen erfordern würde.

„Wenn es so aussieht, als ob die Person, die den Inhalt erstellt, die Art und Menge der Lebenserfahrung, um ihn oder sie zu einem „Experten“ für das Thema zu machen, werden wir dieses „alltägliche Fachwissen“ schätzen und die Person / Webseite / Website nicht dafür bestrafen, dass sie keine „formelle“ Ausbildung oder Schulung in diesem Bereich hat.“

Foren und Q&A-Seiten: Sehr unterschiedliche Bewertungen gibt es in den Google Quality Rater Guidelines zur Frage, ob auch Foren und Q&A-Seiten einen hohen E-A-T-Wert erzielen können. Einige Arten von Informationen finden sich fast ausschließlich in Foren und Diskussionen, in denen eine Expertengemeinschaft wertvolle Perspektiven zu bestimmten Themen bieten kann. Dann nennt Google allerdings das Beispiel eines Forums zu Leberkrebs, in denen sich Betroffene austauschen können. Dies ist ein Beispiel für das Teilen persönliche Erfahrungen – aber keine medizinische Beratung, denn diesen spezifischen medizinischen Informationen und Ratschläge sollten von Ärzten oder anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe stammen.

Zu guter Letzt gibt Google den Quality Ratern – und damit auch jedem Website-Betreiber einen Tipp an die Hand: „Denken Sie über das Thema der Seite nach. Welche Art von Fachwissen ist erforderlich, damit die Seite ihren Zweck gut erfüllt?“

Ist E-A-T ein Ranking-Faktor für Google?

Durch die Google Quality Rater Guidelines ist klar, dass Google den sensiblen YMYL-Themen einen hohen Stellenwert in der Evaluation der Suchergebnisse einräumt. Dabei sind die Rater Guidelines nur ein Hinweis darauf, wie und welche Themenbereiche besondere Beachtung durch Google erfahren.

Google-Experten haben mehrfach betont, dass E-A-T selbst kein Ranking-Faktor ist. So verneinte Gary Illyes auf der Pubcon-Konferenz die Frage, ob Google einen E-A-T Score habe.

Und Danny Sullivan sagte vor kurzem, dass die Google-Systeme nicht nach E-A-T schauen würden. Stattdessen würden die Quality Rater die E-A-T-Vorgaben nutzen, um die Qualität der Suchergebnisse zu überprüfen. Im Idealfall würden sich die Google-Suchergebnisse, die auf dem Algorithmus basieren, mit den Einschätzungen der Quality Rater decken.

Es gilt also für die besonders sensiblen YMYL-Themengebiete Gesundheit, Finanzen, Wissenschaft, Recht und bestimmte News-Bereiche, dass die Anforderungen von Google an den Content besonders hoch sind. Ergo: Websites, die mit ihren Landing Pages in diesen Themen-Bereichen ein Top Ranking erzielen wollen, müssen ein besonderes Augenmerk auf den Experten-Status ihres Contents sowie die Präsentation der Website selbst legen. Insofern ist E-A-T für Websites in den sensiblen Themenbereichen ein Ranking-Faktor, da bei einem minderwertigen Content und einer vertrauensarmen Präsentation der Seite zumindest beim nächsten Google Update eine Abwertung der Seite droht.

5 Maßnahmen zur Verbesserung des E-A-T-Scores

Websites, die sich auf Themenbereich fokussieren, die von Google in den EAT-Richtlinien im Quality Rater Guide genannt werden, sollten sich auf die Erstellung und Pflege besonders hochwertigen Contents sowie einer vertrauenswürdigen Präsentation ihres Web-Auftritts kümmern.

  1. Themenfokus: Wer sich in einem YMYL-Thema als Experte profilieren möchte, sollte das Themen-Cluster präzise wählen und kein Gemischtwarenladen werden. Vielfach hatten in der Vergangenheit Foren oder Q&A-Seiten Probleme, weil sie (zu) viele Themenbereiche abdecken, gleichzeitig es jedoch versäumen, in einzelnen Themen besonders herausragenden Content zu bieten, der im Vergleich mit den spezialisierten Websites kaum mithalten kann.
  2. Content-Qualität und -Aktualität: Um einen hohen Page Quality Rank zu erzielen, ist die Erstellung von umfassendem und glaubwürdigem Content die oberste Priorität. Zugleich sollte dieser Content in regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert werden. Die Nennung eines letzten Modifizierungsdatums ist daher enorm wichtig.
  3. Autoren und Köpfe: Die einzelnen Autoren sollten für jeden Content genannt werden, auch weiterführende Autoren-Infos wie Kurzbeschreibung, Vita und Links zu anderen Online-Profilen erhöhen den Experten-Status. Auch können Kontaktmöglichkeiten, ein ausführliches Impressum des Webseiten-Betreibers und eine „Über uns“-Seite die Vertrauenswürdigkeit erhöhen. Wenn ein Autor sich zudem auf anderen Autoritätsseiten oder eigenen Social-Media-Kanälen mit Beiträgen profiliert, können diese Mentions oder auch direkten Verlinkungen förderlich für einen Ausbau des eigenen EAT-Scores sein.
  4. Marken-Brand: Der Aufbau einer Brand ist ein langfristiges und vertrauensförderndes Signal. Ein strategisches Content Marketing, das etwa die Erstellung von einzigartigen Inhalten wie Studien beinhaltet, kann Referenzen und Nennungen in Autoritätsmedien mit sich bringen. Steigt der Anteil des Direct Traffic, ist dies ein Signal für Google, dass Nutzer wiederholt bei Fragen gezielt eine bestimmte Website aufsuchen wollen.
  5. Vertrauensförderndes Web Design: Siegel und Zertifikate etwa von TÜV oder Trusted Shops können das Vertrauen der Nutzer in eine Website erhöhen, genauso wie eine HTTPS-Verschlüsselung oder seriöse Werbepartner.