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Google Indexing Update: Bessere Rankings für einzelne URL-Passagen

Die Ankündigung von Google, einzelne Passagen von URLs besser indexieren und ranken zu können, sorgt für Aufsehen in der SEO- und Online-Marketing-Welt. 7 Prozent aller Suchanfragen sollen von dieser Änderung betroffen sein, die bis Ende 2020 global ausgerollt werden soll. Alle Infos zum Passage Indexing als zusätzlichen Ranking-Faktor und der damit verbundenen verbesserten Ranking-Chancen für holistische Inhalte lest ihr in diesem Beitrag.

Google Passage Indexing betrifft 7 Prozent aller Suchanfragen

Beim Online-Event Search On stellte Google Mitte Oktober 2020 die Neuerungen in der Suche vor – mit einigen spannenden Entwicklungen für SEOs und Online Marketer. Neben der Ankündigung, dass BERT inzwischen für jede englische Suchanfrage genutzt wird, war vor allem das Passage Indexing spannend.

Hierbei geht es vor allem um die bessere Beantwortung von Longtail-Suchanfragen, die häufig so spezifisch sein können, dass eine präzise Antwort mitunter sich auch im Google-Index nur schwer finden lässt. Schließlich indexiert Google eine URL in ihrer Gesamtheit und ordnet sie einem bestimmten Thema und entsprechenden Subtopics zu, die auf der URL zu finden sind.

Mit der neuen AI-getriebenen Indexing-Variante kann Google auch einzelne Passagen genauer indexieren und für spezifische Longtail-Suchanfragen als Suchergebnis ausgeben. Diese Technologie wird laut Google insgesamt 7 Prozent aller Suchanfragen betreffen; das ist – in den Dimensionen bisheriger Google Updates gemessen – ein ziemlich großer Teil. Der globale Rollout soll bis Ende des Jahres 2020 abgeschlossen sein.

“Very specific searches can be the hardest to get right, since sometimes the single sentence that answers your question might be buried deep in a web page. We’ve recently made a breakthrough in ranking and are now able to not just index web pages, but individual passages from the pages. By better understanding the relevancy of specific passages, not just the overall page, we can find that needle-in-a-haystack information you’re looking for. This technology will improve 7 percent of search queries across all languages as we roll it out globally.”
Google-Statement zum Passage Indexing

Irritation in der SEO-Szene

Die Ankündigung sorgte zunächst für Irritation in der SEO-Szene, da die Formulierung bezüglich der Indexierung unklar war. Google hat inzwischen klargestellt, dass es weiterhin nur die Indexierung einer gesamten URL gibt; jedoch einzelne Passagen auf dieser URL durch AI-Unterstützung besser verstanden werden und für relevante Longtail-Suchanfragen ranken können:

Die Darstellung dieses Passage Indexings erinnert an die Featured Snippets und kann entsprechend passgenaue Suchergebnisse auch für Longtail-Suchanfragen bieten:

Während das linke Suchergebnis zur Longtail-Suchanfrage ein klassisches Snippet mit Title, Link und Description für eine komplette URL enthält, zeigt die rechte Darstellung das neue Passage Indexing die – von der AI ermittelte – relevantere Passage einer URL in der Art eines Featured Snippets an.

John Mueller: Google kann unaufgeräumte Websites besser verstehen

Google Webmaster Trends Analyst John Mueller hat sich in einer der letzten Google Hangout Sessions über Passage Indexing geäußert. Demnach ist es kein Core Update; Kern sei stattdessen die Implementierung neuer Techniken, mit deren Hilfe einzelne Passagen auf Websites besser verstanden und für spezifische Nutzeranfragen ranken können.

John erklärte, dass es nicht sinnvoll sei, auf den eigenen Websites nun speziell für Passagen zu optimieren. Zudem gebe es auch keinen speziellen Google-Index nur für Passagen.

Der Vorteil für Google sei jetzt, dass unaufgeräumte Websites genauso gut verstanden werden könnten wie saubere Seiten mit klarem Fokus, Titles, Headings etc.

Nachfolgend könnt ihr euch die Frage und John’s Antwort zum Passage Indexing anschauen:

Was bedeutet Passage Indexing für SEOs und Online Marketer?

Es ist damit zu rechnen, dass der Anteil von Featured Snippets in den Google-Suchergebnissen steigt. Entsprechend sollten SEOs und Online Marketer die für sie relevanten (Longtail-)Keywords auf Veränderungen im Hinblick auf die Einblendung von Featured Snippets checken. Laut dem Searchmetrics SERP Features Monitor liegt der Anteil von Suchergebnissen, bei denen Google ein Featured Snippet ausspielt, im Oktober 2020 wie folgt:

Land Desktop Mobile
Deutschland 7,6 % 5,7 %
UK 8,4 % 6,1 %
USA 8,9 % 6,1 %

Wenn Google immer mehr dazu übergeht, Ausschnitte von Suchergebnissen statt kompletter URLs als klassisches Snippet zu ranken, ist die Länge des Contents auf einer URL zunächst egal. Das AI-getriebe Passage Indexing bedeutet, dass Content auf Webseiten nun wieder deutlich holistischer werden dürfte. Longform-Content, der alle relevanten Subtopics zu einem Thema abdeckt, hat nun noch bessere Chancen, Traffic und Conversions auch durch gute Rankings für Longtail-Suchanfragen zu erhalten.

Website-Betreiber, SEOs und Online Marketer sollten entsprechend darauf achten, dass der Content holistisch und alle Subtopics und wichtigsten Nutzerfragen zum Hauptthema abdeckt, gut strukturiert und navigierbar ist und alle Markups verbaut sind. Durch das neue Passage Indexing können auch relevante Rankings zu Longtail-Suchanfragen erzielt werden, die im Idealfall zu mehr Traffic und Conversions führen können.

Allerdings ist umstritten, ob Featured Snippets für Websites in jedem Fall hilfreich sind und die Klickrate und den Traffic erhöhen. Häufig beantwortet dieses hervorgehobene Snippet auch schon die Detail-Frage, so dass der Nutzer nicht weiter klicken muss. So ist der Anteil der Zero-Click-Searches in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen; inzwischen bleibt die Hälfte aller Suchanfragen ohne Klick.

Was bedeutet Passage Indexing für Google und für Nutzer?

Google macht mit dieser Erweiterung des Indexings einen nächsten Schritt weg von der Such- und hin zur Antwort-Maschine, die zum Ziel hat, Nutzern möglichst schnell zufriedenzustellen. Und wenn ein Nutzer nicht erst auf eine Suchergebnis-URL geleitet wird und dort mehrere Kapitel und Tausende von Wörtern durcharbeiten muss, um die Antwort auf seine womöglich sehr spezifische Suchanfrage zu erhalten, dann ist es eine Win-Win-Situation für den Nutzer und für Google. Der Nutzer erhält die Antwort direkt als Featured Snippet, Google behält den Nutzer auf der eigenen Plattform.

Wie ermittle ich alle Nutzerintentionen rund um mein Topic?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie SEOs und Content Marketer nun vorgehen können, um URLs wirklich holistisch relevant zu machen und auch für Subtopics und die wichtigsten Nutzerfragen zu ranken. Um umfassenden Content auf einer URL zu generieren und damit für das Google Passage Indexing Update gerüstet zu sein, können unterschiedliche Tools genutzt werden:

  • Google Suggest: Wer eine Anfrage in den Suchschlitz tippt, bekommt von Google automatisch Vorschläge zur Vervollständigung der Suchanfrage. Bereits hier lassen sich Trends erkennen, was Nutzer im Zusammenhang mit dem Hauptthema suchen könnten.
  • „Ähnliche Suchanfragen“ und „Nutzer fragen auch“-Widget nutzen: Zwei weitere Widget-Blöcke auf der Google-Suchergebnisseite können für die eigene Themen-Inspiration genutzt werden. Bei „Nutzer fragen auch“ werden einige Fragen und Antworten als aufklappbares Content- Akkordeon angezeigt.
  • Tool-gestützte Informationserstellung: Um alle relevanten Subtopics, Fragen oder Nutzerintentionen zu ermitteln, bietet die Searchmetrics Content Experience eine umfassende Lösung für Recherche, Erstellung und Erfolgs-Monitoring von Inhalten an. Ein Teil ist hierbei auch der Topic Explorer, der ein grafisches Modell aller relevanten Terme und deren Zusammenhänge kreiert.

Fazit: Gewinn für Google & Nutzer, Fragezeichen für Website-Betreiber

  1. Die AI-unterstützte bessere Indexierung von einzelnen Passagen und Content-Elementen auf URLs ist ein weiterer Schritt für Google, sich von einer Suchmaschine zu einer Antwortmaschine zu wandeln.
  2. Indem die relevante Passage zu einer spezifischen Longtail-Suchanfrage als eine Art Featured Snippet ausgespielt wird, erhalten Nutzer schneller eine Antwort auf ihre Suchanfrage und verbleiben länger im Google-Kosmos.
  3. Website-Betreiber, SEOs und Online Marketer sollten darauf achten, dass der Content holistisch und alle Subtopics und wichtigsten Nutzerfragen zum Hauptthema abdeckt, gut strukturiert und navigierbar ist und alle Markups verbaut sind. Durch das neue Passage Indexing können auch relevante Rankings zu Longtail-Suchanfragen erzielt werden, die im Idealfall zu mehr Traffic und Conversions führen können.