Ich habe mir einmal die weitere Entwicklung der Gewinner und Verlierer des Panda 4.1 Updates angeschaut. Schließlich ließen erstens die Aussagen von Google und zweitens auch die Entwicklungen der Daten Rückschlüsse darauf zu, dass es sich hierbei um einen langsamen, kontinuierichen Rollout handelt. Wir haben nun extra ein paar Wochen abgewartet, um uns die Entwicklung anzusehen und zu untersuchen, wann der Panda fertig ausgerollt ist. Und tatsächlich haben wir bei vielen Domains beobachtet, dass wir es diesmal nicht nur mit einen einmaligen Abfall der SEO Visibility zu tun haben.
Interessanterweise aber war das nicht bei allen Domains der Fall.
Bei einigen wenigen Domains hat Google während des langsamen Rollouts die Richtung geändert und Verlierer der ersten Iteration sind auf den ursprünglichen Stand der SEO Visibility zurückgekehrt.
Updates nun kontinuierlich?
Hat Google den Panda möglicherweise sogar in den Algorithmus integriert, sodass wir Updates und deren Iterationen nicht mehr sauber von deren Impact trennen können? Also tweaked Google den Algorithmus solange bis es zufrieden ist? Oder nimmt Google, weil es sich um query-basierte Updates handelt, kontinuierlich neue Queries hinzu?
Es ist wirklich sehr viel Bewegung in den Daten. Dazu spielt hier ebenfalls das noch nicht ganz greifbare Penguin 3.0 Update (auch hier ein slow Rollout!) mit hinein, das sich ja teilweise mit diesem Panda überschneidet. Nun ist mir an vielen Beispielen aus der Loser-Liste des Panda 4.1 etwas aufgefallen.
Panda-Verlierer: Aus den Top-Rankings – aus dem Sinn?
Man schaut einfach viel zu oft auf das, was ins Auge springt und vergisst dabei, dass Google wirklich sehr effektiv ist, in dem Ansatz, die Suchergebnisse nach der Qualität der Inhalte zu strukturieren.
Und genau das wird beispielsweise deutlich, wenn man sich einmal eben nicht auf die (immer weniger werdenden) Seiten konzentriert, die trotz mutmaßlich dünnem Contents (langfristig!) in den vorderen SERPs ranken, sondern sich einmal die weitere Entwicklung der Verlierer ansieht. Hier heißt es viel zu oft: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Diese Panda-4.1-Loser haben weiter verloren
Ein wiederkehrendes Phänomen bei Panda 4.1: Viele der Seiten haben mit jedem neuen Datenpunkt schrittweise immer mehr an SEO Visibility verloren. Wir haben es hier also nicht mit einem sehr plötzlichen Drop gefolgt von einem Seitwärtskanal zu tun, sondern mit einem kontinuierlich erfolgenden Abwärtstrend der einzelnen Seiten über mehrere Wochen hinweg.
Aggregatoren
findthebest.com
glotzdirekt.de
singleboersen-experten.de
Gutscheinportale (im Prinzip ja auch Aggregatoren)
gutschein-wurst.com
mcgutschein.net
…
Und eine bekannte Content-Farm stirbt ja bereits seit Längerem den „Slow Death“:
…und ich könnte noch einige andere aufzählen.
Einige Erst-Verlierer sind schon wieder zurück
Wie erwähnt gibt es auch andere Charakteristika. Hier ein Beispiel für eine Domain, die zum Beginn des Panda 4.1 zunächst verloren, deren SEO Visibility sich nun jedoch bereits wieder erholt hat:
planet-sports.de
Domains mit zeitversetztem Verlust
Zu guter Letzt hier zwei Beispiele für Domains, bei denen der Verlust erst später einsetzte. Ich habe den jeweiligen Zeitpunkt jeweils im Screenshot markiert.
fettspielen.de
twenga.de
Bei twenga.de ging es zum Start von Panda 4.1 sogar erst hoch, und dann ca. zwei Wochen später wieder runter – gefolgt von weiteren Verlusten.
Fazit: „Slow Update“ erzeugte oft kontinuierlichen Verlust, aber auch zeitversetzte Effekte
Natürlich gibt es auch immer Ausnahmen, Ausreißer oder Recoveries von Seiten, bei denen man die Relevanz und die Qualität der Seiten auf den ersten Blick, oder auch auf den zweiten, in Frage stellen möchte. Nicht alle Seiten aus der Verlierer-Liste haben diese Entwicklung genommen. Das möchte ich auch gar nicht sagen und habe deswegen auch andere Beispiele gegeben.
Doch unter anderem an den kontinuierlichen Verlierern lässt sich ganz gut nachweisen, dass Google – gerade hinsichtlich der Relevanz und Qualität von Content, die ja immer mehr im Vordergrund steht – sehr gezielt und auch mit Nachdruck und Konsequenz durchgreift, wenn bestimmte Signale darauf hinweisen, dass die Inhalte nicht von der Qualität sind, die der User vielleicht erwartet hat. Und das kann Google ja (zum Beispiel mit der CTR, Bounce Rate oder Time on Site) messen.
Jedenfalls scheinen die „neuen (User-)Signale“, die aus Feedback heraus laut Google insbesondere dabei geholfen haben, qualitativ schlechteren Content zu erkennen, ihr Ziel getroffen zu haben. Und auch eine Langzeit-Wirkung wird nicht verfehlt.
Panda 4.1 scheint vorerst abgeschlossen
Um zurück zur Ausgangsfrage zu kommen: Es sieht so aus, als wäre das aktuelle Panda Update nun fertig ausgerollt. Zumindest “beruhigen” sich die Daten momentan, in den meisten Fällen in einen Seitwärtskanal. Dies hatten wir extra abgewartet.
Zusammenfassend lassen sich also zwei Dinge sagen, nämlich:
- dass der Panda 4.1 ungefähr 5-6 Wochen angedauert und oft einen schrittweisen Verlust für viele Domains bedeutet hat – sowie
- dass dieser Slow-Update-Prozess dazu geführt hat, dass einerseits einige Domains nach anfänglichem Verlust wieder gewonnen haben (sieht so aus, als hätte Google den Panda teilweise „zurückgerollt“), und andererseits bei einigen Domains der Panda-Impact erst deutlich später einsetzte.
Der gesamte Panda 4.1 lässt sich also schwerer nachzeichnen und war ziemlich vielfältig. Ich bin gespannt, ob wir uns zukünftig auf diese Art von Updates einstellen dürfen.