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Everflux: Google Brand Updates

Autor: Marcus Tober

Ich weiß ich bin euch noch meinen Jahresausblick 2011 schuldig, aber viel interessanter als Prognosen sind aktuelle Ereignisse. 2010 war das Jahr indem sich unsere Lieblingssuchmaschine am häufigsten gewandelt hat. Dabei meine ich nicht nur die optischen Veränderungen in Form von Instant, Instant Preview oder Google Places, sondern die Berücksichtigung von Parametern für die Berechnung der SERPs. Neben den kleineren und größeren Updates Anfang Mai, Juli und Ende Oktober gab es vor allem bei Brands die stärksten Veränderungen.

So hatte Google im August letzten Jahres für ein paar Tage pünktlich zur SES in San Francisco einen öffentlichen Test bei dem bei Brandsearches bis zu 10 Ergebnisse der gleichen Domain angezeigt wurden. Ziemlich heftig wenn man auf Brands optimiert und nicht der Brand ist. Es waren nicht alle Brands betroffen, sondern wie es schien nur Domains mit besonders hohen Trust und guter Brand Verlinkung. Das Update selbst wurde nach ca. 4 Tagen insoweit rückgängig gemacht, indem die Anzahl der Ergebnisse reduziert und bei einigen zurück auf 2 gesetzt wurde.

Brands machen sich breit

Mittlerweile ist es üblich dass zu Brand Keywords wie „Sony“, „Nintendo“, „Otto“ oder „Audi“ mehr als 2 Ergebnisse angezeigt werden. Der beobachtete Durchschnitt liegt bei 4 Ergebnissen, wie man z.B. an „Nintendo“ sehen kann, aber es gibt auch Ausnahmen die nach oben Ausreißen wie „Apple“ oder „Expedia“ mit 7 Ergebnissen. Was aber noch faszinierender ist, ist die Tatsache dass Google beständig an den Brand Updates rumschraubt. Häufig ranken internationale Webseiten im deutschen Index zu Brandkeywords auf starken Positionen die weder deutsch sind, noch überwiegend deutsche Links haben. Das betrifft die Brands die viele lokale Seiten haben wie z.B. nintendo.de, nintendo.es, nintendo.it, nintendo.com, nintendo.co.jp usw.

Apple 13.08.2010 Apple 20.08.2010 Apple  US 24.08.2010

Expedia 13.08.2010 Expedia 20.08.2010 Nintendo ES IT CO.UK

Diese regionalen, nicht deutschen Domains springen in den SERPs hin und her. Dazu aber später Screenshots und mehr Informationen.

Brandoptimierung lohnt sich nicht

Es wurde zwar schon oft behauptet dass die Optimierung auf Brands nicht lohnenswert sei, aufgrund niedriger CTRs, Konversions etc., aber in der Realität bringen Brandnames bei guten Rankings viel Traffic. Nicht nur aus Sicht eines SEOs oder Affiliates der vergleichsweise viel Traffic und Geld verdienen kann, sondern auch aus Sicht eines Users waren die durchmischten Brandrankings meiner Meinung nach besser. Beim Keyword „Apple“ wird das recht deutlich. Anfang August gab es für „Apple“ nur 2 Ergebnisse von www.apple.com. Weitere Ergebnisse waren Spezialseiten mit weiterführenden Informationen und Nachrichten, wie macnews.de, computerwoche.de oder golem.de.

Für diejenigen die zu „Apple“ ihr Informationsbedürfnis stillen wollen perfekt. Ganz oben der Brand mit 8 Sitelinks und darunter Informationen (Google News mal ausgenommen). Nach dem oben beschriebenen Test war u.a. apple.com einer der Nutznießer und alle Informationsportale die Verlierer. Auf den Screenshots sieht man, dass Google apple.com und expedia.de direkt ab dem 20.08. mit mehr als 2 Ergebnissen listet. Dieses Update fand am 19.08. statt und mittlerweile haben so ziemlich alle großen Brands 4 oder mehr Ergebnisse. Es war auch nicht auf den deutschen Index beschränkt, sondern wurde weltweit ausgerollt.

Keine Mehrfachlistings bei technisch schlechter Umsetzung

Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, aber das liegt wahrscheinlich mehr an technischen Schwierigkeiten der Brands mit ihren Webseiten. Ein schönes Brandkeyword wie „Esprit“ liefert nur ein Ergebnis für die Hauptseite www.esprit.de. Der Grund hier ist aber die Seite selbst. Der Shop basiert auf einer alten Frame Struktur und so navigiert der User im Grunde immer auf der gleichen URL, weil sich nur der Frame Inhalt ändert. Eine Anpassung der Seite esprit.de würde mit Sicherheit schnell dafür sorgen, dass Google die populärsten Seiten von esprit.de listet und damit auch mehr als nur die Homepage. Bewusst ausgenommen ist die Subdomain mode.esprit.de. Das ist nur eine SEO-Notlösung und als Subdomain auch nicht gut geeignet für die Mehrfachlistungen.

Nachjustieren und tägliche Änderungen bei regionalen Branddomains

Neben dem erwähnten Anpassen der SERPs hinsichtlich der Brandseiten gibt es aber eine weitere interessante Beobachtung. In kurzen, nicht regelmäßigen Abständen ändert Google die SERPs für Brandsuchen mit Domains die eigentlich für andere Regionen bestimmt waren. Scheinbar sind die Zügel für den Brand so straff, dass immer mal wieder Domains durchrutschen die aufgrund des Trusts und der Brandzuordnung deutsche Seiten ausstechen.

Besonders auffällig ist da aktuell nokia.com. Zu Suchen wie „Nokia“ oder „Nokia Handy“ taucht die Seite seit neuestem unter den ersten Plätzen auf. Obwohl die Seite englisch ist und der deutsche Durchschnittsuser sicher kaum auf der Nokia Corporate Seite unterwegs ist. Nokia.com hat allerdings mehr Brandlinks und Links allgemein. Sicher ein Grund warum Google Probleme die korrekten regionalen Seiten im regionalen Index anzuzeigen.

Nokia.com OPI 31.12.2010 Nokia SERPs 31.12.2010 Vodafone.com 31.12.2010.

Dieses Zuordnungsproblem taucht bei vielen regionalen Seiten auf. So rankte die spanisch sprachige nintendo.es wochenlang zu „Nintendo“. Seit letztem Donnerstag ist sie auf Seite 3 und hat Platz gemacht und deutschen Index für die englische nintendo.co.uk. Nintendo.de rankt weiterhin nur auf Position 2 – 5.

Auf den Screenshots wie z.B. bei Nintendo (weiter oben) kann man das sehr gut sehen. Bei nokia.com ist der Ausschlag ebenso heftig, da sie nicht nur auf den Brand ranken, sondern auch zu Kombinationen zum Brand und vodafone.com springt aktuell auf dem eigenen Brand.

Ich gehe davon aus, dass dieses Springen oder „Nicht-Wissen“ von Google welche Domain regional am stärksten sein sollte (zumindest zum Brand) beeinflusst wird durch die starke Brandverlinkung die die Domains haben. Die Phänomene der Sprünge der nicht passenden regionalen Domains, ist auch in anderen Google Indexen zu beobachten, außer auf google.com.

Alle Daten wurden mit der Schnellanalyse der Searchmetrics Suite ausgewertet, die eine Analyse der Performance von Domains auf wöchentlicher Basis ermöglicht. Indem die Daten bereits kurzfristig nach der Aggregation zur Verfügung gestellt werden, bieten wir unseren Kunden einen klaren Zeit- und Wettbewerbsvorteil. Hierdurch hebt sich die Searchmetrics Suite von anderen Anbietern ab.