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SEO in 2022 – Experten verraten die besten Maßnahmen, Insights und Tipps

Ob Google Core Updates, künstliche Intelligenz oder Core Web Vitals – Suchmaschinenoptimierung verändert sich ständig. Um Usern die bestmöglichen Ergebnisse zu liefern, schrauben die Suchmaschinen, allen voran Google mit einem Marktanteil von fast 74% weltweit, kontinuierlich an ihren Algorithmen. Was gestern noch galt, ist morgen vielleicht schon überholt. Damit stehen SEOs und Online Marketer ständig vor der Herausforderung am Puls der Zeit zu bleiben, neue Insights aufzugreifen und Strategien entsprechend anzupassen.

Was kommt im neuen Jahr 2022 auf uns zu? Wir möchten schon heute einen Blick in die Zukunft werfen und erfahren, welche SEO Trends und Prognosen uns erwarten. Dazu haben wir Experten der SEO-Welt befragt und sie gefragt: Wie sieht SEO 2022 aus?

1. Was wird sich im SEO in 2022 nachhaltig verändern? Hast Du einen Ausblick oder eine Idee, welche größeren Veränderungen anstehen (könnten)?

Stephan CzyschStephan Czysch:
“Andersherum betrachtet: Hat sich denn in den letzten Jahren im SEO etwas fundamental verändert? Aus meiner Sicht nicht. Wenn wir uns, wie von Google seit Jahren wiederholt, auf den Nutzer fokussieren, dann erreichen wir die besten Ergebnisse. Und dann sollte uns “Update X” oder “News Y” vergleichsweise kaltlassen.”

Timm Schaffner - Wortrakete GmbHTimm Schaffner, Wortrakete:
“Vermutlich wird die SEO sicher immer weiter vom starren Keyword-Abgleich hin zur KI-unterstützten Suche entwickeln. Google wird noch besser darin werden, die tatsächliche Intention der Suchenden zu verstehen, auch wenn so manches Update in der letzten Zeit eher etwas rückschrittlich erschien – der Suchmaschinen-Riese nimmt nur Anlauf.”

Marcus Pentzek, Chief SEO Consultant, SearchmetricsMarcus Pentzek, Searchmetrics:
“Google hat die Richtung, in die sich SEO bewegen muss für die kommenden Jahre ja bereits vorgegeben. Mit dem Hummingbird Update (2013), der Einführung des Themas YMYL und EAT in den Quality Rater Guidelines (2014), Mobilegeddon (2015), dem BERT-Update, MUM (2021), dem Core-Web-Vitals-Update (2021): es geht um die User. Der (mobile) User soll schnelle, gut bedienbare Websites in angemessener Qualität und dem Search Intent optimal bedienend “serviert” bekommen. In dieser Richtung wird Google auch in 2022 und in den folgenden Jahren weiter arbeiten und Stück für Stück immer besser werden. Dies (endlich) zu verstehen, liegt in der Verantwortung von Online Marketern und SEO, dass es nicht (mehr) darum geht den Google-Algorithmus bestmöglich auszutricksen oder zu “bedienen”, sondern das für den potenziellen Besucher beste Online-Erlebnis zu kreieren.”

Marco Janck - SUMAGOMarco Janck, SUMAGO:
“So hart wie es für mich auch ist: SEO wird in Bezug auf Google in der Breite noch mehr an Bedeutung verlieren. SEO wird immer mehr den Geschäftsmodellen vorbehalten bleiben, die auf Search basieren, in großer Abhängigkeit dazu stehen oder dort entsprechende Margen erwirtschaften. Überhaupt ist das Thema Marge sehr eng mit Google Search verbunden. Alle SEO Bemühungen in diese Richtung muss man sich leisten können. Das macht den Bereich für große Teile des Mittelstandes nicht mehr zugänglich. Lokal SEO nehme ich da jetzt aus. Dazu kommt das massive Problem mit dem Personal. Keine Ausbildung und immer begrenztere Perspektive durch die benannte Fokussierung. Was ich aber auch sehe ist eine massive Wiederentdeckung der Suche auf unterschiedlichsten Plattformen. Amazon, Spotify, Booking, Stepstone und wie sie alle heißen. Da liegen noch viele unentdeckte Goldschätze für diverse Businessmodelle. Ich persönlich glaube auch, dass wir uns in 2022 viele Gedanken zur Verbindung von Search und WEB 3.0 machen sollten. Wie wird Search in Metaversen ablaufen, in virtuellen Räumen basierend auf Blockchain und NFTs. Da kommt etwas Großes auf uns zu und das sollte jeder auf dem Schirm haben, um die Angebote von Morgen zu erschaffen. SEO ist da aber eher schläfrig, würde ich behaupten.”

Martin Brosy - ImpulsQMartin Brosy, ImpulsQ:
“Google ist viel daran gelegen, die Nutzerfahrung als Ranking-Faktor in den Algorithmus einzubeziehen. Mit den Core Web Vitals ist dies nun in minimalem Maße gelungen. Webmaster werden sich 2022 mit den Begriffen Largest Contentful Paint (LCP), Cumulative Layout Shift (CLS) und First Input Delay (FID) auseinandersetzen müssen.”

Marco Möschter - CLICKHERO GmbHMarco Möschter, Clickhero:
“Ob jetzt wirklich irgendetwas SEO in 2022 nachhaltig verändern wird, wage ich zu bezweifeln. Es wird wie immer eher in kleinen Schritten Veränderungen geben. 2021 gab es eine Menge Updates von Google und man hat gesehen, in welche Richtung es gehen wird. Von daher würde ich sagen, dass auch 2022 Google ein Augenmerk auf die technische Seite legen wird mit den Core Web Vitals oder auch dem Wert Responsiveness der gemessen werden soll. Das Thema Strukturierte Daten könnte eine große Rolle spielen, damit Google dort noch mehr Informationen anzeigen kann. Und auch Video Search wird 2022 mehr in den Fokus rücken, da gerade die Nutzung von Youtube in 2021 in Deutschland gestiegen ist und mehr und mehr Leute ihre Antworten in Form von Videos suchen.”

2.  In welche Richtung werden sich die Veränderungen bemerkbar machen? Wird die technische Seite wichtiger oder ist eher auf der Design- und Content-Ebene mit vermehrten und wichtigen Veränderungen zu rechnen?

Stephan CzyschStephan Czysch:
“Ich rechne nicht mit großen Veränderungen in den kommenden Monaten und Jahren. Als SEO tut jeder gut daran, Prioritäten festzulegen und zu schauen, dass für diese Prioritäten die zu jeder Zeit bestmöglichen Inhalte angeboten werden. Hierbei geht es nicht nur um den Inhalt an sich, sondern auch um dessen Aufbereitung. Wir tun gut daran, unsere jeweils aktuellen Inhalte als “das Beste, was wir aktuell anbieten können” zu verstehen und sich regelmäßig zu fragen, wie es noch besser gehen kann.”

Timm Schaffner - Wortrakete GmbHTimm Schaffner, Wortrakete:
“Inhalte so aufzubereiten, dass sowohl Suchmaschinen als auch User genau begreifen, worum es da eigentlich geht, wird definitiv immer die besten Chancen bieten, um ein gutes Ranking zu erzielen. Gut möglich, dass Google noch mehr Wert darauf legt, dass Seitenbetreiber die technischen Aspekte so sauber wie möglich halten.”

Marcus Pentzek, Chief SEO Consultant, SearchmetricsMarcus Pentzek, Searchmetrics:
“Diesem Weg folgend, müssen wir auch in 2022 wieder unsere Websites “anfassen” und an den (neu kommenden) Core Web Vitals schrauben. Neben FID, LCP und CLS wird Google nach und nach neue Metriken einführen, die mit technischen Hilfsmitteln bewertet werden können. Außerdem wird neben den mobilen Core Web Vitals auch die Desktop-Werte spannend werden. Doch sich auf die technischen Aspekte zu beschränken wäre fahrlässig – die Technik ist nur die Leinwand für das Kunstwerk Website. Natürlich sollte diese Leinwand hochwertig, beständig und zuverlässig sein, aber wenn das darauf gemalte Bild nicht das Thema, die Information und dem ästhetischen Geschmack des Betrachters entspricht, wird es auch keinen Erfolg haben. Ich glaube, dass dies viele Suchmaschinenoptimierer schon verstanden haben und versuchen dem, Rechnung zu tragen. Daher denke ich, dass wir 2022 vor allen Dingen den Fokus auf einen noch vielfach vernachlässigten Aspekt der Usability setzen müssen. Wie muss die Website designt sein, dass sie allen(!) Besuchern das bestmögliche Surferlebnis bietet. Alle Besucher sind dabei nicht allein Mobile- und Desktopnutzer, sondern auch die Internetuser, welche mit Assistenztechnologien (z. B. Browsern für Sehbehinderte Menschen) unterwegs sind. Und schon müssen wir doch wieder die Brücke zum Content schlagen, denn nicht jeder Mensch ist gleichermaßen mit einem In-Depth-Content, gespickt mit Fachbegriffen und wissenschaftlichen Ausdrucksweisen gleichermaßen gut bedient. Die Webmaster der Bundesregierung haben das bereits erkannt (und ich sage nicht, dass sie das gut machen), und bieten viele Inhalte auch zusätzlich in “einfacher Sprache” an. Die Demonstration von Expertise, das Verdienen von Autorität und Vertrauenswürdigkeit werden immer komplexer werden und so wird uns auch E.A.T. in 2022 weiter begleiten und immer neue und kreative Ansätze aus uns herauskitzeln.”

Marco Janck - SUMAGOMarco Janck, SUMAGO:
“Bastian Grimm hat in seiner Keynote auf der SEOkomm betont, dass technisches SEO in den nächsten Jahren wohl fast keine Bedeutung mehr haben wird. Das sehe ich genau so. Google kann immer besser mit unterschiedlichsten Systemen umgehen und Vereinheitlichung und Fokussierung auf das eigentliche Angebot sind im Sinne des Users. Dann auch im Sinne von Google. Vor zwei Jahren hätte ich gesagt, dass mit dieser Entwicklung alles mehr in Richtung Content und Content Marketing gehen wird. Das glaube ich immer noch, aber in einer stark abgewandelten Form. Es wird um Content gehen, aber immer mehr auch um Führung mit Content, Bildung mit Content und Erlebnisse mit Content. Stichwort Experience Design. Informationen sind in den meisten Bereichen ausreichend oder im Überfluss vorhanden. Die Informationen aber mit medialen Trägern in die Köpfe der User zu bekommen, so dass sie hinter die Gewinner sind, das ist die Herausforderung der Zukunft. Und das in einer aktuell sehr Grid basierten und durch Mobile optisch beschränkten Welt.”

Martin Brosy - ImpulsQMartin Brosy, ImpulsQ:
“Ein „Entweder-Oder“ erachte ich als zu kurz gedacht. Herausragende Inhalte, die die Suchintention der Nutzer beantworten und sie zu einer Handlung animieren, sind weiterhin Gold wert. Was nach einer einfachen Formel klingt, stellt viele Webmaster vor eine große Herausforderung. Was sind herausragende Inhalte? Die Antwort darauf wird subjektiv bleiben. Dasselbe gilt für das Design. Datengetrieben lassen sich beide Punkte dennoch zumindest in ein Framework gießen, welches den Verantwortlichen noch genug Freiraum für Kreativität lässt. Die SEOs werden das Framework mit ihren Bedingungen ergänzen. Zu den Gewinnern werden diejenigen zählen, die es schaffen, interdisziplinar zu arbeiten.”

Marco Möschter - CLICKHERO GmbHMarco Möschter, Clickhero:
“Laut einer Aussage von John Müller von Google im Oktober 2021 wertet Google keines der beiden höher. Sowohl die technische als auch die Design- und Content-Ebene sind gleich wichtig. Von daher würde ich mich auf beide Bereiche konzentrieren und darauf achten, dass beide gut miteinander zusammenspielen.”

3. Die Core Web Vitals waren 2021 in aller Munde. Haben aus Deiner Sicht die Core Web Vitals schon zu starken Schwankungen oder Veränderungen geführt?

Stephan CzyschStephan Czysch:
“Ehrlicherweise lassen mich diese Diskussionen kalt, da ich mit meinen Kunden jederzeit darauf schaue, was und wie wir die Seite weiterentwickeln können. Und mal ehrlich: Ein springendes Website Layout wird es bei einer “mag ich im Web”-Topliste nie auf Platz 1 schaffen. Ich verstehe, warum sowas passiert, allerdings sollten Unternehmen zu jeder Zeit darauf achten, die bestmögliche Nutzererfahrung zu bieten. Die Denke “ja toll, jetzt müssen wir hier investieren, weil Google … abstraft” zeigt leider, dass das noch nicht in allen Unternehmen angekommen ist.”

Timm Schaffner - Wortrakete GmbH

Timm Schaffner, Wortrakete:
“Die Core Web Vitals gab es m. E. schon vorher, nur eben nicht in ganz so expliziter und transparenter Form. Seiten, die schon vor 2021 langsam geladen haben, waren bereits aus den Rankings gerutscht. Aber es gibt jetzt Seitenbetreibern die Gelegenheit, nochmal nachzujustieren. Vollkommen durchgewirbelt wurden die Rankings aber m. E. dadurch alleine nicht.”

Marcus Pentzek, Chief SEO Consultant, SearchmetricsMarcus Pentzek, Searchmetrics:
“2020 habe ich noch nicht an große Einflüsse geglaubt, da ich der Überzeugung bin, dass Google auch zuvor bereits stark auf Page Experience und Page-Speed-Faktoren bei der Evaluierung von Websites gesetzt hat. Aber die ganze Maschinerie, die Google mit der Bewerbung der Core Web Vitals in Bewegung gesetzt hat, führte bei vielen Website-Betreibern zu einem ungeahnten Fortschritt in der Optimierung dieser Werte, wodurch auch Google den Einfluss mit dem 2021 ausgeführten offiziellen Rollout der CWV als offizielle Ranking-Faktoren noch einmal verschärfen konnte. Ja, ich denke wir sehen bereits einen Einfluss und werden den 2022 noch stärker spüren.”

Marco Janck - SUMAGOMarco Janck, SUMAGO:
“Ich habe keine Ahnung, wenn ich ehrlich bin. Nach meinem Gefühl und dem was ich in unseren Eigen- und Kundenprojekten sehe, würde ich sagen, dass sich was getan hat. Aber das ist so ein Henne/Ei-Ding. Hat jetzt ein Algo wirklich die Seiten neu bewertet oder haben sich viele Seiten einfach mehr Mühe gegeben und damit über die User-Signale mehr Zufriedenheit erzeugt? Keine Ahnung. Am Ende ist es für das Internet allgemein ein Vorteil, weil sich mehr Menschen Gedanken zu Ladelast und Nutzbarkeit gemacht haben.”

Martin Brosy - ImpulsQMartin Brosy, ImpulsQ:
“Starke Schwankungen habe ich bei unseren Kunden nicht unmittelbar wahrgenommen. Das liegt zum Teil auch daran, dass wir den Google Updates und den damit verbundenen Veränderungen in der Sichtbarkeit immer recht gelassen entgegensehen. Nicht weil wir so großartige Arbeit leisten, sondern weil Metriken wie der SI seit Jahren nicht mehr Bestandteil unserer Arbeit sind. Eine Zunahme des Traffics haben wir 2021 bei einigen Kunden deutlich gespürt. So ist der organische Traffic bei einem Kunden zum Vorjahr von 240.000 auf 380.000 Besucher gestiegen. Welche Maßnahme konkret dafür verantwortlich oder ob es die Summe der Optimierungen war, kann ich nicht beantworten.”

Marco Möschter - CLICKHERO GmbH

Marco Möschter, Clickhero:
“Was ich bis jetzt gesehen habe seit dem Ausrollen der Core Web Vitals, ist denke ich noch nicht so aussagekräftig. Seiten, bei denen alle drei Core Web Vitals erfüllt waren, haben leichte Steigerungen z. B. in der Sichtbarkeit erlangen können gegenüber Seiten, die nicht alle drei erfüllen. Einen riesigen Unterschied macht das aber noch nicht. Es wird auf jeden Fall spannend zu sehen, wie sich das weiter entwickeln wird und ob man 2022 dort größere Unterschiede beobachten kann.”

4. Nachdem Google das letzte Core Update am 17. November 2021 ausgerollt hat, welche Tipps hast Du, damit Webseiten-Betreiber künftig keine negativen Auswirkungen auf ihre SERP´s erleben müssen?

Stephan CzyschStephan Czysch:
“Unternehmen tun gut daran, die Prioritäten festzulegen und die als besonders wichtig angesehenen Themen kontinuierlich zu optimieren. Zu häufig erlebe ich, dass es diese Prioritäten nicht gibt – und dann brauche ich, hart formuliert, mit SEO auch gar nicht anzufangen. Ein wie auch immer geartetes Update sollte die (SEO-)Strategie eines Unternehmens nicht beeinflussen. Zwar macht auch diese Fokussierung nicht immun gegen einen (temporären) Sichtbarkeitsverlust, es macht diesen aber deutlich unwahrscheinlicher. Mal ehrlich: Wer vor dem Penguin Update gedacht hat, dass x Links mit “Moneykeyword” als Ankertext dauerhaft funktionieren, dem fehlte die Weitsicht.”

Timm Schaffner - Wortrakete GmbH

Timm Schaffner, Wortrakete:
“Wer sauber gearbeitet hat, wird eigentlich von den Updates weitestgehend verschont – so ist meine Erfahrung. Stumpfe SEO-Maßnahmen funktionieren immer schlechter und es bringt auch überhaupt nichts, noch mehr Hoffnung in irgendwelche “Tricks” zu stecken, die dieses Mal noch nicht entlarvt wurden. Stattdessen sollte man sich an den großen Hebeln bedienen, um seine Website ganzheitlich zu verbessern – besonders Pagespeed und Mobile-Optimierung.”

Marcus Pentzek, Chief SEO Consultant, SearchmetricsMarcus Pentzek, Searchmetrics:
“Jede Antwort auf diese Frage wäre höchst spekulativ. Ich denke einen Fahrplan mit dem man garantiert keinen negativen Auswirkungen von Google Updates verspüren wird, wird es nicht geben. Das Internet ist ständig in Bewegung, Websites werden ständig angepasst, Suchintentionen verändern sich und dem will und muss Google Rechnung tragen. Dies führt zu Updates und Updates führen zu Veränderungen. Diese werden sich niemals nur positiv auswirken. Arbeitet man aber kontinuierlich an der eigenen Website, hat seine User im Blick und hört auf ihre Wünsche und Erwartungen, macht dies besser als der Wettbewerb, dann wird man sich immer in die richtige Richtung bewegen und sollte ein kommendes Update nicht fürchten müssen. Dennoch sollte man niemals erwarten immer zu gewinnen. Und selbst wenn man einmal “getroffen” wird, sollte man nicht versuchen herauszufinden “warum”, denn ein warum wird es nicht geben. Ist die Website besser als die der Wettbewerber und erkennen das auch alle anderen (Thema: Reputation), dann wird es bei einem anderen Update auch wieder aufwärts gehen.”

Marco Janck - SUMAGOMarco Janck, SUMAGO:
“Ich habe keine “geheimen Tipps” und glaube auch, dass es die gar nicht mehr gibt im SEO. Versuche einfach, Seiten für Deine Nutzer zu machen, die ihnen einen Mehrwert liefern. Dazu ist es oft entscheidend, die SEO-Brille abzusetzen. Ich erwische mich sehr oft bei dem Gedanken, dass mich SEO in meinem Blick eher einengt. Diese gelernte Denke in Keywords ist nicht gut. Viele SEOs sind da “versaut” und müssen sich bewegen. Noch ein Punkt, den ich kritisch sehe.”

Martin Brosy - ImpulsQMartin Brosy, ImpulsQ:
“Baut Webseiten, auf denen die Nutzer und nicht die Rankings oder der monetäre Erfolg im Fokus stehen. Sobald wir nutzerzentriert denken, werden sich steigende Rankings und der finanzielle Erfolg automatisch einstellen.”

Marco Möschter - CLICKHERO GmbHMarco Möschter, Clickhero:
“Es gibt ja von Google inzwischen die verschiedensten Updates. Manche werden angekündigt, andere wiederum nicht. Bei manchen ist ersichtlich, was geändert werden soll und bei manchen tappen die SEOs komplett im Dunkeln. Von daher lässt sich eigentlich nur sagen, das man sicherstellen sollte, das die eigene Seite technisch einwandfrei ist und genügend hochwertige Inhalte erstellt werden. So umgeht man viele Probleme schon vorher. Alles andere kann dann meistens nach dem Update, wenn man weiß, um was es geht, angepasst werden.”

5. Welchen Fokus wird Google hinsichtlich UX in 2022 verfolgen?

Stephan CzyschStephan Czysch:
“Mit “Focus on the user” gibt es eine einfache Losung, an der sich Google orientiert. Es schadet definitiv nicht, diese auch in die eigene Arbeit zu integrieren. Google wird so lange genutzt, wie sie und die präsentierten Ergebnisse als relevant angesehen werden. Von daher wird Google immer weiter an diesem Ziel arbeiten.”

Timm Schaffner - Wortrakete GmbHTimm Schaffner, Wortrakete:
“Die Nutzerintention wird Google noch besser begreifen und feststellen, was User wirklich für Suchbegriffe sehen wollen. Der Datenschutz ist dabei aber eine große Herausforderung, weil Google idealerweise herausfinden muss, welche Aktivtäten Nutzer auf einer Seite ausführen.”

Marco Janck - SUMAGOMarco Janck, SUMAGO:
“Google geht mit MUM einen großen Schritt in Richtung holistischer Erfassung von Fragen bzw. Absichten. Das Ganze über alle Medien-Formate und detailliert auf bestimmte Positionen von Informationen. Dies in Kombination mit Entitäten wird eine mögliche Ranking-Zukunft erschaffen. Da glaube ich fest dran. Die Frage ist dann nur, ob und welche Rolle SEO dabei spielen kann. Ich glaube, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass es SEO an diesem Punkt zerreißen kann.”

Martin Brosy - ImpulsQMartin Brosy, ImpulsQ:
“2022 wird sich nicht viel verändern. Das ist auch nicht notwendig, denn die Webseiten-Betreiber müssen erstmal die bestehenden Anforderungen umsetzen. Was für Google nach einem Update klingt, bedeutet für viele Webmaster monatelange Arbeit. Die Core Web Vitals, EAT, Snippet-Optimierung, Voice Search usw. – da haben wir alle noch genug zu tun.”

Marco Möschter - CLICKHERO GmbHMarco Möschter, Clickhero:
“Welchen Fokus Google wirklich verfolgen wird, weiß ich natürlich nicht, da Google sich da ja bekanntlich nicht so in die Karten schauen lässt. Was ich mir aber vorstellen kann und was dieses Jahr auch schon sehr oft zu sehen war, ist das Scroll-Erlebnis. Webseiten erzählen durch UX immer mehr eine Story, durch die man mit scrollen geleitet wird. Man kann neue Elemente auf der Seite entdecken, die sich durch scrollen verändern oder aufgedeckt werden. Ich kann mir vorstellen, das Google auch in die Richtung schauen wird, da so dem Nutzer ein Erlebnis geboten wird, was ihn auf der Webseite verweilen lässt.”

6. Was ist wichtig, um auch 2022 erfolgreich zu sein? Welche Strategie oder welche Maßnahmen wird Google eher belohnen als andere? Welche Maßnahmen können hilfreich sein, um Domains auf die vorderen Ränge zu katapultieren?

Stephan CzyschStephan Czysch:
“Aus meiner Sicht sollte man SEO als Prozess begreifen, der folgende Komponenten hat:

  1. Wofür möchte ich sichtbar sein?
  2. Wie gut sind meine Inhalte für meine Prio-Themen? Welche Inhalte muss ich neu erstellen oder überarbeiten?
  3. Wie gelangen Nutzer zu den wichtigen Seiten (Website-intern und Website-extern)?
  4. Welche Ergebnisse konnte ich erzielen? Wo muss nachoptimiert werden?

Die Frage nach dem besten Inhalt ist sehr vielschichtig und lässt sich nicht nur mit “bin ich für [Keyword] relevant” mittels “ja” oder “nein” beantworten. Bei Shops sollte sich das Unternehmen unter anderem die Frage stellen, ob die richtigen Marken, Preise und Sortierung angeboten werden. Die Liste lässt sich noch beliebig erweitern und geht über das klassische “SEO-Denken” hinaus.”

Timm Schaffner - Wortrakete GmbHTimm Schaffner, Wortrakete:
“Aktualität und Qualität kann man immer weiter optimieren. Inhalte müssen verbessert werden, weil Google jetzt auch immer mehr Ergebnisse nach vorne spült, die nicht krampfhaft auf Keywords optimiert sind. Hier werden Seitenbetreiber viel Konkurrenz bemerken, die nur mit einer Qualitätsoffensive abgewehrt werden kann.”

Marcus Pentzek, Chief SEO Consultant, SearchmetricsMarcus Pentzek, Searchmetrics:
“Die Erstellung und Veröffentlichung von sinnvollem Content, das Bedienen von Nachfrage und Search-Intentionen in all seinen Facetten, sowie die Demonstration von Expertise, Authority und Trust werden 2022 das wichtigste Thema werden (ich gehe ja davon aus, dass jeder SEO seine Website technisch im Griff hat).”

Marco Janck - SUMAGOMarco Janck, SUMAGO:
“Denke als SEO, wie ein Unternehmer. Marken sind die Lösung und nicht das Problem, hat Eric Schmidt von Google schon 2013 gesagt. Es wird also mehr um Markenaufbau mit Produkten und einem informationsorientierten Angebot gehen. Markenaufbau hat dann in der Regel nichts mit katapultieren zu tun, sondern mit harter Arbeit, die sich dann über die Zeit auch in Rankings und Angeboten widerspiegelt. Katapultiert!?! Das ist ein Wort, dass SEOs aus ihrem Mindset streichen sollten.”

Martin Brosy - ImpulsQMartin Brosy, ImpulsQ:
“Abgesehen von den Core Web Vitals stellt für mich das EAT-Modell einen großen Hebel dar. Wer in hartumkämpften Branchen tatsächlich die etablierten Konkurrenten überranken möchte, muss sich mit dem Aufbau einer Marke oder der Transformation zur Brand beschäftigen. Die Verwendung von Ressourcen muss in vielen Köpfen neu gedacht werden. Weg vom Performance Marketing hin zum Brand Building, wo der nachweisliche Erfolg sich erst zeitverzögert einstellt.”

Marco Möschter - CLICKHERO GmbHMarco Möschter, Clickhero:
“Ich denke, es wird auch 2022 nicht die eine Strategie geben oder die eine Maßnahme. Es wird auch wie in den letzten Jahren ein anspruchsvoller Mix aus allem werden. Hochwertige Inhalte in der verschiedensten Art, wobei ich hier eindeutig Video-Formate vorne sehe. Es wird dort zwar schon sehr viel getan, aber dieser Part wird meiner Meinung nach noch zu stark vernachlässigt. Ansonsten muss natürlich darauf geachtet werden, dass die Webseite technisch einwandfrei funktioniert, Links werden auch weiterhin eine große Rolle spielen und eben das perfekte Zusammenspiel von allen Komponenten. Achtet auf eure Werte in den entsprechenden SEO Tools und nehmt entsprechende Anpassungen vor.”

7. Last but not least: Google setzt immer mehr auf Künstliche Intelligenz. Von BERT bis MUM – was funktioniert hier nachhaltig, um davon profitieren zu können?

Stephan CzyschStephan Czysch:
“”Focus on the user” :-) Am Ende werden die angebotenen Inhalte wie auch immer maschinell bewertet – und wir als Website-Verantwortliche haben eben nur auf die eigenen Inhalte Einfluss. Wir tun aus meiner Wahrnehmung heraus gut daran, uns auf die Dinge zu fokussieren, die in unserem Einflussbereich liegen. Der Rest ist vielfach nicht mehr als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.”

Timm Schaffner - Wortrakete GmbHTimm Schaffner, Wortrakete:
“Google wird noch besser verstehen, welche Ergebnisse wirklich zu einer Suchanfrage passen. Die Möglichkeit mit “smarten” SEO Hacks Sichtbarkeit zu erzielen, wird sinken. Wer sauber arbeitet und in qualitativ hochwertigen Content investiert, wird aber weiter seine Position behaupten können.”

Marcus Pentzek, Chief SEO Consultant, SearchmetricsMarcus Pentzek, Searchmetrics:
“Den Nutzer und die eigene Zielgruppe im Blick zu haben. Was erwarten die Nutzer an Informationen, an Tiefe, an begleitenden Inhalten, an Beratung, an Expertise, … schafft man es, sich auf seine potenziellen Benutzer einzulassen und die Inhalte zu kreieren, die diese Nutzer an den verschiedenen Stellen ihrer Customer Journey abholen, wird man auch zukünftig von der Google-Suche profitieren. Wichtig: die Welt verändert sich stetig und so sollte sich auch die Website ständig weiterentwickeln und anpassen.”

Marco Janck - SUMAGOMarco Janck, SUMAGO:
“Auch hier bin ich mir nicht ganz sicher. BERT und MUM stärken im Grunde den Ansatz der Holistischen Landingpages (HLP). Leider hatte ich in 2021 eher das Gefühl, dass Google die Informationsseiten weniger mag. Das kann aber auch daran liegen, dass immer mehr Ergebnisse auf dem Schwerpunkt transaktional ausgeliefert werden. Das verdrängt dann die Informationsangebote immer mehr. Klar, weil Google direkter am Sale mehr Ads verkaufen kann.”

Martin Brosy - ImpulsQMartin Brosy, ImpulsQ:
“Google kann künftig mediale Inhalte verstehen und daraus den Nutzern eine bessere Sucherfahrung bieten. Ich freue mich auf die Zeit, wenn Google es wirklich schafft, den Kontext des Nutzers zu verstehen. Was nach dem gläsernen Bürger klingt, kann auch eine Chance darstellen und ist meiner Ansicht nach kaum aufzuhalten. Google wird in ferner Zukunft genau wissen, in welchen Kontext unsere Suche stattfindet und uns individuelle Suchergebnisse ausspielen. Die ersten Schritte hat Google mit BERT und MUM bereits unternommen. Das Ziel der Reise ist allerdings noch nicht in Sicht.”

Marco Möschter - CLICKHERO GmbHMarco Möschter, Clickhero:
“Ich denke für Webseiten-Betreiber und SEO’s ändert sich dadurch erst einmal nicht viel, da die KI ja darauf abzielt, dem User das bestmögliche Ergebnis zu liefern, in welcher Form das auch immer ist. Das heißt, wenn man gute hochwertige Inhalte hat und das können Texte sein, aber auch Videos, Bilder, Audio kann Google das jetzt noch besser auswerten. Also muss man gar nicht viel anders machen als vorher, um auch von MUM nachhaltig profitieren zu können.”

8.  Gibt es etwas, was Du uns noch gerne hinsichtlich SEO in 2022 mitteilen möchtest? 

Stephan CzyschStephan Czysch:
“Klärt eure SEO-Strategie und bettet diese im Kontext der Online-Marketing-Strategie des Unternehmens ein! Schaut darauf, wie ihr gemeinsam mit euren Marketing-Kollegen die Unternehmensziele erreicht und arbeitet interdisziplinär. Dann sind auf einmal viele “SEO News” nicht mehr als ein Meeresrauschen.”

Timm Schaffner - Wortrakete GmbHTimm Schaffner, Wortrakete:
“Wer sich auf guten Rankings aus der Vergangenheit ausruht, die im schlimmsten Fall auch noch auf einem zweifelhaften Fundament basieren, könnte bald durchgereicht werden. Google wird 2022 noch besser darin werden, qualitativ dünne Inhalte zu identifizieren und aus den Top 10 zu verbannen.”

Marcus Pentzek, Chief SEO Consultant, SearchmetricsMarcus Pentzek, Searchmetrics:
“Konzentriert euch nicht zu sehr auf Google. Das Internet ist so viel größer als Google. Es gibt andere “klassische” Suchmaschinen, die ihre Nutzer bedienen möchten, wie Bing, Yandex und Baidu. Es gibt viel mehr Suchmärkte als nur die USA, UK und Deutschland. Jede Sprache, jedes Land und jede Kultur möchte anders bedient werden und jede Suchmaschine entwickelt sich in eine Richtung “ihren” Suchmarkt jedes Jahr ein Stück weit besser zu bedienen und so sollte auch der (internationale) Marketer seine Kanäle immer weiter optimieren. Warum sage ich hier nicht “Website”, sondern “Kanäle”? Weil SEO, weil Online Marketing nicht nur Google ist und auch alternative Suchsysteme (Amazon, Ebay, Zalando, …) bedient werden wollen, weil auch andere Publishing-Formate (Magazin-Websites, Printmagazine, …) für Menschen als Informationsquelle dienen und den Zweck erfüllen können, den viele SEOs aktuell mit einer Website zu bedienen versuchen.”

Marco Möschter - CLICKHERO GmbHMarco Möschter, Clickhero:
“An sich wurde in Frage 6 schon alles gesagt. Was ich dem Leser aber noch mitgeben will, ist das SEO auch in 2022 nicht einfacher werden wird. Google wird sicherlich wieder eine Menge Dinge ändern und man muss sich anpassen, um im SEO mithalten zu können. Man sollte sich davon aber auch nicht abhalten oder entmutigen lassen. Befolgt die Best Praxis, dann werdet auch ihr Erfolge mit SEO haben.”


Unsere befragten Experten sind sich fast unisono einig: Um die vorderen Plätze in den Suchergebnissen zu belegen, ist Content der die Suchintention bedient und relevant ist unumgänglich.

Die Core Web Vitals haben nicht zu den befürchteten erdrutschartigen Bewegungen geführt – vielmehr sollten die neu eingeführten Ranking-Faktoren so verstanden werden, dass zielgerichtet nachjustiert werden kann.

Und alle Experten teilen die Meinung: Focus on the user: Stellt den User in den Mittelpunkt! Wer den User im Blick hat und dessen Wünsche und Bedürfnisse befriedigt, der bewegt sich in die richtige Richtung. Userzentrierte Webseiten die einen Mehrwert liefern und Fragen im richtigen Kontext beantworten, werden erfolgreich und nachhaltig sein und müssen auch keine Core Updates befürchten.


Ihr möchtet eine individuelle Beratung bezüglich SEO, Content oder Core Web Vitals? Dann kontaktiert uns – unsere Experten von der Digital Strategies Group helfen euch gerne.

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