Bei aller Begeisterung für Zahlen und Kurven: Schauen wir heute mal auf das, worum es Google im Panda / Farmer Update geht und um das es ja im Grunde bei SEO immer geht: guter Inhalt. Was die Menschen interessiert, was sie lesen möchten und/oder was sie zu einm Kauf treibt. Inhalte eben, die eigentlich bei Google auf die ersten Positionen gehören.
Dass die (noch) bei Google auf den ersten Positionen sind, ist wohl ein Bug – doch die Suchmaschine wird hierbei ja ständig besser…
Also: Was ist guter Inhalt? Zwischen den vielen anderen Antworten darauf, soll es hier mal um die “Verweildauer” gehen. Meiner Ansicht nach ist die für Google wichtig geworden. Wichtiger jedenfalls als irgend eine hyptetische Keyword-Density oder ähnliches.
Kleines Beispiel gefällig? Mein Beitrag auf seo-book.de zum Farmer-Update war recht umfangreich, hatte aber bei weitem nicht die Verlinkung wie andere Farmer-Postings. Doch noch einige Wochen später konnte ich dies hier entdecken:
Dieser Beitrag auf Platz 1 für “Farmer Update” – und gleich noch ein zweites Ergebnis darunter. Das sieht nach etwas “Authority” aus. Doch: Wie konnte es dazu kommen?
Hier rechts die Vital-Werte des Beitrags. Hier fällt die wirklich lange Verweildauer ins Auge. Und tatsächlich: Wenige Tage später optimierte ich einen weiteren Beitrag auf “Farmer Update”, der logischerweise eine viel kürzere Verweildauer hatte – und wenige Stunden später hatte ich den ersten Platz und natürlich die Authority verloren. Klar: Im Suchbegriff steckt noch ein bisschen QDF – deshalb hatte der ältere (bessere) Beitrag gegen den jüngeren (mit kürzerer Verweildauer) keine Chance. Und dieser hatte keine Chance gegen die starke Konkurrenz.
Nun kann man über die Gründe und den Ablauf gerne diskutieren: Fest steht, dass dieser Artikel eine durchschnittliche Verweildauer von über sieben Minuten hatte. Und in meinen Veröffentlichungen sehe ich immer wieder, das dies (trotz hoher Bouncerate, oder gerade?) mit einem sehr guten Ranking einher geht. Nur: Wie funktioniert so etwas?
Wie könnte denn eine Seite aussehen, die gerne und intensiv gelesen wird?
Hierzu einige praktische Tipps, denen natürlich zugrunde liegt, dass man interessante Information zu einem Thema hat, für das sich Menschen interessieren. Reine robot-getriebene Inhalte müssen sich irgendwie anders behaupten. Los geht’s:
Linke Randspalte:
- Die Navigation gibt dem Besucher das Gefühl für die “Größe” der Webseite und den Ort, wo er sich darin befindet.
- Social Media Buttons gehören natürlich mittlerweile dazu. Die können natürlich noch näher an den Content.
Contentspalte:
- Breadcrump: Auch an diese hat sich der Webnutzer ’11 gewöhnt. Wollen wir ihn nicht enttäuschen…
- Die sicherlich stärksten Argumente zum Weiterlesen eines Beitrags widersprechen sich: Erstens soll eine orginelle Überschrift Lust auf den Beitrag machen. Und zweitens sollte die Headline den sachlichen Hinweis “hier bist du richtig” mit dem Keyword enthalten. Wir empfehlen, das mit Dachzeile und Überschrift zu lösen.
- Weitere Content-Elemente sind natürlich (formatierte) Texte und Bilder. Davon kann man ja niemals genug haben.
- Nicht vergessen aber: Zwischenüberschriften, Bildunterschriften, Aufzählungen und weitere multimediale Elemente. Statt der Grafik hier könnte ja auch ein “normales” Bild stehen – oder ein Video.
- Ausgehende Links im Text sind nicht immer “verkauft” sondern dienen auch der guten internen Verlinkung. Und es gab Studien, die behaupteten, dass ausgehende Links auf Webseiten zu mehr Vertrauen des Users zur Webseite führen. Ob das nach vielen Jahren Textlinkverkauf noch immer so ist? Wer weiß…
- Der kleine Kasten unten rechts sind übrigens interne Links zu “related” Content. Oder auch externe Links. Hauptsache, beim User kommt da unten keine Langeweile auf…
- Wer einen längeren Beitrag in Sektionen unterteilt, diesen dann gute Zwischenüberschriften verpasst und daraus dann oben eine Mini-Navigation (siehe Wikipedia) macht, sorgt dafür, dass jeder schnell das findet, was er will. Das haben wir hier nicht dargestellt, können es aber sehr empfehlen.
Und die Länge des Beitrags? Wir alle ahnen ja, dass es eine gute Idee, eher längere als kürzere Beiträge zu veröffentlichen. Aber das gilt nur so weit, wie die Konkurrenz dies auch tut. In wissenschaftlichen Themengebieten ist sicher mehr Text zu finden als in einem Shopping-Umfeld. Und daran sollte man sich orientieren.
Fazit: Gute Inhalte machen Arbeit
So, das war es eigentlich. Was daran auffällig ist: Offenbar brauchen gute Inhalte nicht nur viel “Denkzeit” sondern auch Liebe und Arbeit beim Einbau in die Seite. Wichtig ist, dass man einen Beitrag wirklich gut strukturiert und mit interner Navigation oder Zwischenüberschriften auch einem sehr eiligen Besucher die Sätze zeigt, die ihn interessieren. Dann hat sich die ganze Arbeit gelohnt.