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Mit Content Marketing Topical Authority erreichen

Generalistischer Content ohne strategischen Fokus – der Horror vieler SEOs und Content Marketer, aber leider oft noch Realität. Längst vorbei sind zwar die Zeiten, in denen pro Keyword eine URL optimiert wurde und „thin content“ im besten sowie „keyword stuffing“ im schlechtesten Fall an der Tagesordnung waren. Doch sind manche Content Marketing Aktivitäten noch weit davon entfernt, eng mit Unternehmensstrategien verzahnt zu sein – wodurch viele Synergieeffekte immer noch ungenutzt bleiben.

Stattdessen wollen wir zielgerichtetes Content Marketing, das auf Unternehmensziele einzahlt, relevanten Traffic bringt, neue Zielgruppen erschließt und für die eigenen Produkte oder Dienstleistungen begeistert. Mithilfe von Topical Authority lassen sich genau diese Wünsche erfüllen.

Definition: Was ist Topical Authority?

Wörtlich übersetzt bedeutet Topical Authority die „thematische Autorität“ einer Webseite. Unter einer Topical Authority versteht man demnach den Faktor, wie sehr eine Webseite als autoritäre Instanz zu einem oder mehreren bestimmten Themen wahrgenommen wird. Entscheidend ist hier das Stichwort „Wahrnehmung“ – für Webseitennutzer und Suchmaschinen zugleich. Ein simples Nennen der Unternehmensschwerpunkte gemäß „Wir gelten als Experte für XY“ reicht nicht aus, der autoritäre Themenschwerpunkt muss sich durch alle Facetten der Webseite – und somit meistens auch der eigenen Marke als Ganzes – ziehen.

Das Prinzip der Topical Authority greift also weiter als der Begriff der Domain Authority, der aus dem Kontext des Linkbuilding heraus bereits seit vielen Jahren Einzug in die SEO-Welt gefunden hat. Topical Authority ist im Zusammenhang mit dem (von Google bereits im Jahr 2015 in ihren Quality Rater Guidelines genannten) Prinzip E-A-T ein idealer strategischer Hebel. Denn mit ein paar Jahren Verzögerung sind die Schlagworte Expertise, Authoritativeness (Maßgeblichkeit) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit) nun aus dem SEO-Diskurs gar nicht mehr wegzudenken. Wem es gelingt, als Experte mit maßgeblichem Impact in seiner thematischen Nische zu gelten, dem man auch noch gerne vertraut, hat die Topical Authority inne.

Was sich so einfach liest, ist in Wahrheit nicht nur ein langer Weg, sondern auch ein wesentlicher Wandel im Mindset vieler Unternehmen. Im dynamischen Business-Leben erschweren Verschiebungen in den Prioritäten, wechselnde Marketing Trends und ein steigender Konkurrenzdruck eine langfristige Planung und vor allem ein langfristiges Commitment. Dabei sind dies die Grundvoraussetzungen, um nachhaltig den Status einer Topical Authority zu erreichen.

Dieser Status ist wiederum die Voraussetzung, um im zunehmend umkämpften Search-Markt überhaupt Sichtbarkeit und Relevanz zu erlangen. Denn die Algorithmen der meisten Suchmaschinen – allen voran des Platzhirschs Google – entwickeln sich dahingehend, Entitäten zu belohnen, die eben den (zum Teil schon jahrelang bekannten) Qualitätskriterien entsprechen. Und solche Seiten nicht zu listen, die im schlimmsten Fall versuchen, die Suchmaschine zu „überlisten“ und außerhalb ihrer Topical Authority (gewissermaßen ihrem „rechtmäßigen thematischen Einzugsbereich“) Inhalte anzubieten, die die Suchintention nicht oder nur bedingt erfüllen.

Wechselwirkung von Topical Authority und Search Intent

Wer „Risikolebensversicherung kündigen“ sucht, der legt auf die Tipps von Privatpersonen deutlich weniger wert als auf die des eigenen Versicherers und ist wahrscheinlich in der Consideration-Phase, seinen Versicherer zu wechseln. Gemäß dem Ansatz der Topical Authority haben also Versicherer die größte Berechtigung, in diesem Themenbereich mitzuspielen – ebenso wie Vergleichsportale, die dem Fragenden einen Überblick gewähren. Komplett aus diesem Diskurs ausgeschlossene Themenportale werden also nach und nach an Sichtbarkeit einbüßen, da sie keine Autorität für diesen Themenbereich aufweisen.

Noch klarer wird es bei der Betrachtung von medizinischen Themen. Hinter „Vitamin B12 Wirkung“ steckt die Intention, wissenschaftlich fundierte Fakten zu dem Vitamin zu erlangen, eine Kaufabsicht schwingt nachgelagert allerdings ebenso mit. Wo noch vor einigen Google Updates Ernährungsenthusiasten mit (teilweise umfangreich recherchierten) Themenportalen die Suchergebnisse dominierten, so spielt in den letzten Jahren die Brand eine übergeordnete Rolle. Traditionell vertrauenswürdige Namen wie Apothekenumschau, Hersteller, die ihre Expertise auf der gesamten Webseite wahrnehmbar und glaubwürdig darstellen sowie Größen wie NetDoktor bilden die aktuellen SERPs.

Strategische Maßnahmen zum Erreichen von Topical Authority

Topical Authority ist also keine reine SEO-, Content- oder Marketing-Baustelle, sondern zieht sich über viele Unternehmensbereiche hinweg: Produktmanagement, Branding, Public Relations, Vertrieb – und auch grundlegende Entscheidungsbereiche, die häufig an die Geschäftsführung gekoppelt sind. Deswegen ist es entscheidend, dass SEO- und Content-Marketing-Aktivitäten nicht erst als nachgelagerte Maßnahme betrachtet werden, sondern bereits strategisch fest verankert sind. Hierbei kann das Prinzip der Topical Authority helfen, starre Silos aufzubrechen und die richtigen Stakeholder miteinander zu verzahnen, da ein Erfolg im Search Bereich und darüber hinaus ansonsten nicht möglich wäre.

Fokus setzen – nicht den Faden verlieren

Die Priorisierung von Inhalten mit dem Ziel einer Topical Authority muss auf Tiefe, nicht auf Weite erfolgen.

SEO-Expertin Lily Ray fasst es in einem Satz zusammen: „Jack of all Trades – Master of None.“ Wer überall mitspielen möchte, kommt schnell in die Versuchung, Themenbereiche unzureichend abzudecken und oberflächlichen Content anzubieten. Was in der Unternehmensphilosophie unter Umständen völlig klar ist, zieht sich häufig im Content Marketing nicht ganz durch. So kommt es häufig vor, dass Content Hubs außerhalb der eigenen Kern-Leistung ins Leben gerufen werden. Nun kann man sich fragen: Warum?

Entweder dies erfolgt SEO-getrieben, da entfernte Themenbereiche vielleicht häufiger gesucht werden. Oder aber, um neue Zielgruppen zu erschließen, das eigene Produkt oder die eigene Leistung aber noch nicht auf diese zugeschnitten ist. Dabei werden Streuverluste besonders im Content Marketing oft in Kauf genommen, da nicht immer zusätzliches Mediaspending anfällt und die Content-Abteilung ohnehin ihre Maßnahmen eintaktet. Daher erleben wir immer wieder, dass Content auch außerhalb des eigentlichen strategischen Fahrwassers kreiert wird, während andere Unternehmensbereiche hier strengeren Vorgaben folgen.

Was in Ansätzen funktionieren kann, macht einer Topical Authority allerdings einen Strich durch die Rechnung: Denn einen klaren Fokus setzen und diesen für Webseitenbesucher und Suchmaschinen gleichermaßen wahrnehmbar vertreten, ist der Schlüssel. Dabei gilt: Jeder Themenbereich, der dem Unternehmen wichtig ist, sollte zunächst zu 80 % holistisch abgedeckt sein. Erst danach sollte man sich einem neuen Themenbereich zuwenden.

Es kann schwerfallen, diese Entscheidungen zu treffen, aber auf dem Weg zur Topical Authority ist sie unabdingbar. Und dabei ist es auch noch effizienter: Möchte ein Unternehmen beispielsweise fünf Themenbereiche als Autorität abdecken, müssen diese strategisch eingetaktet werden. Intuitiv fassen viele Entscheider den Entschluss, die fünf Themenbereiche parallel anzugehen, um möglichst schnell auf den verschiedenen Baustellen als Akteur wahrnehmbar zu sein – ob in den Suchergebnissen oder am Markt, was im immer digitaler werdenden Business über alle Branchen hinweg zunehmend miteinander verzahnt ist.

Dabei ist es effizienter, sich mit einer präzisen Fokussierung auf einen einzelnen Themenbereich schneller als eine Topical Authority zu positionieren. Wie die Grafik vereinfacht zeigt, lassen sich so bis zum Zeitpunkt X bereits drei Themenbereiche vollständig und ein Themenbereich zum Teil „abarbeiten“, während die parallele Herangehensweise deutlich länger andauert, bis die einzelnen Bereiche zu mehr als 50 % abgedeckt sind. Wesentlicher Pain Point: Die Erfolge lassen ungleich länger auf sich warten, da man als Faustregel erst ab ca. 80 % von einer Annäherung an die Topical Authority sprechen kann.

Einzelne Themengebiete sollten nicht parallel, sondern nacheinander fokussiert bearbeitet werden.

Aber auch auf operativer Ebene birgt diese Herangehensweise Nachteile.

Fokussierung Parallele Bearbeitung
+ 100 %-Erreichung des Prio-Themas bereits nach kurzer Zeit + paralleles Wachstum über alle Prio-Themen hinweg
+ insgesamt schnellerer Prozess – langsamer Prozess, langsamere Erfolge
+ Synergieeffekte können genutzt werden (kein „Springen“ zwischen Themenbereichen, Teammitglieder können sich auf ein Thema konzentrieren) – Gefahr der oberflächlichen Bearbeitung von komplexen Themen
– Interne Argumentation häufig durch Silos erschwert – Gefahr der Silo-Bildung durch Aufsplitten der Themen auf verschiedene Akteure

Produkte und Unternehmen auf den Prüfstand setzen

Ein wesentlicher Knackpunkt auf dem Weg zur Topical Authority ist häufig, dass manche Unternehmen bewusst nur 50 % eines Themengebietes abdecken möchten, da ihr Unternehmen, ihre Dienstleistung oder ihr Produkt nicht zu allen Facetten der Thematik passen. Mit der Aussage „Das können wir so nicht sagen, lasst das Thema bitte weg“, sind schon einige Content Marketing Strategien mit Topical-Authority-Ansatz um grundlegende Eckpfeiler beraubt worden. Das soll wiederum nicht heißen, dass das Produkt sich um die Marketing-Strategie herumranken muss.

Aber umso wichtiger ist das Bewusstsein dafür, dass das Commitment auf einen Themenbereich, zu dem man sich aus strategischer Sicht entschieden hat, mit einem verbindlichen Fahrplan einhergehen muss. Hier hat es sich bewährt, seine Produkte und Leistungen – also sein ganzes Unternehmen – vor dem Hinblick der Topical Authority zu durchleuchten: Wo genau möchte ich stattfinden? Kann mein Produkt, Unternehmen oder meine Leistung das gewährleisten? Kann ich alle relevanten Antworten rund um das Thema anbieten? Oder muss ich meine „Topics“ schärfer fassen, um auch wirklich Nutzern und Suchmaschinen das wirklich beste Ergebnis am (Such-)Markt zu liefern?

In einer ausführlichen Themenrecherche mit anschließender Bewertung der eigenen Autorität sollten diese Fragen erarbeitet werden und auch von der Entscheider-Ebene mitgetragen werden. Denn nur mit Rückendeckung kann Content Marketing hier den wichtigen SEO-Hebel darstellen.

Mut beweisen, nicht überall stattfinden zu müssen

Es lohnt sich also, seine thematische Spielwiese strategisch festzuzurren, auch wenn es bedeutet, seine Aufmerksamkeit ausschließlich darauf zu lenken, wo die eigene (angestrebte) Topical Authority liegt. Im Umkehrschluss werden Maßnahmen depriorisiert, die nicht auf die Topical Authority einzahlen. In vielen Fällen bedeutet das, vom Status Quo im Marketing abzurücken und neue Kriterien in die Bewertung von Maßnahmen (egal ob SEO, Content Marketing oder Paid Marketing) einfließen zu lassen.

Dies erfordert Mut, über alle Unternehmenshierarchien hinweg. Obwohl die meisten Branchen von digitaler Innovation leben und sich wettbewerbsfähige Unternehmen hier durchaus behaupten können, schleicht sich der allseits bekannte Satz „Das haben wir schon immer so gemacht“ gerne wieder ein, wenn es um interne Prozesse geht. Zwar stiftet Kontinuität Sicherheit und sollte auch nicht leichtfertig umgeworfen werden, aber ebenso sind starre Strukturen meist der Auslöser von veralteten Abläufen, die im digitalen Business zu Schwierigkeiten führen.

Vereinfacht gesagt: Die Unternehmen, die Content Marketing nach veralteten Gesichtspunkten betreiben, entweder nach Bauchgefühl, stur nach Suchvolumen, ohne ihre Zielgruppe zu betrachten oder mit nicht mehr zeitgemäßen Formaten, werden es nicht schaffen, in ihren relevanten Themenbereichen zu einer Topical Authority zu werden. Und wenn doch, ist dies ein glücklicher Zufall, der durch eine bereits vorhandene Markenbekanntheit einen deutlichen Vorsprung hat, aber nur mit hochwertigen Inhalten auch nachhaltig Bestand haben kann.

Vor dem Hintergrund der Topical Authority hat man nun allerdings ein Instrument zur Hand, um endlich Effizienzfresser aus dem Content Marketing Prozess zu eliminieren. Orientieren sich strategische Marketing-Entscheidungen anhand der eigenen Autorität, fallen jene Dinge, die nicht auf das übergeordnete Ziel einzahlen, fast automatisch hinunter. Frei gewordene Kapazitäten lassen sich dann für strategisch verankerte Aufgaben verwenden und der langwierige Prozess Stück für Stück beschleunigen.

Hands-on Maßnahmen zum Erreichen von Topical Authority

Der Case zeigt, dass sich der Ansatz der Topical Authority besonders in erklärungsbedürftigen Branchen, wie der Finanzbranche, auszahlt.

Sind die strategische Ebene und das C-Level an Board, können endlich die Ärmel hochgekrempelt und das Ziel einer Topical Authority in Angriff genommen werden. Wie bei den meisten Aufgabenfeldern im Suchmaschinenmarketing gilt auch hier: Vor uns liegt ein Marathon, kein Sprint. Wenn man sich jedoch fokussiert auf diesen einlässt, wird es Marketern gehen wie in dem oben dargestellten Case: Das Unternehmen ist in der Finanzbranche tätig und profitierte von einer konsequenten Fokussierung auf das Thema Exchange Traded Funds (ETF). Dazu zählt ein umfassender Content Hub zu diesem Thema, begleitet mit Social Media Kampagnen sowie einem auf die Zielgruppe zugeschnittenen Newsletter und kontinuierlicher PR-Arbeit mit Personal Branding als Finanzexperten als Eckpfeiler. All diese kanalübergreifenden Content Maßnahmen verfolgen das Ziel, das Thema ETF als Topical Authority zu bespielen. Davon unberührte, aber dennoch notwendige Maßnahmen wurden stark depriorisiert.

Artur Kosch geht in seinem Webinar den Herausforderungen von Topical Authority in der Finanzbranche auf den Grund.

Klare Abläufe schaffen

Es klang oben schon an, Planbarkeit ist eine wesentliche Grundvoraussetzung, um sich als Topical Authority zu positionieren. Content Maßnahmen beziehen idealerweise unterschiedliche Unternehmensbereiche ein, da interessante Botschaften immer über das ganze Unternehmen hinweg entstehen: Der Vertrieb kennt beispielsweise die Herausforderungen von Neukunden, der Kundenservice die der Bestandskunden, das Produktmanagement ist bestens mit den USPs und Innovationen vertraut, die PR-Abteilung weiß um den Diskurs am Markt und in der Presse. All diese (und noch viele weitere) interne Stakeholder tragen maßgeblich zur Autorität des Unternehmens bei und sollten dementsprechend möglichst gewinnbringend involviert werden.

Klassische Best Practice Empfehlung ist ein festgelegter Redaktionsplan – der unter folgenden Gesichtspunkten gestaltet sein sollte:

  • Datengetrieben statt Bauchgefühl: Mit einer umfangreichen Keyword-Recherche wird sichergestellt, dass die Themen Relevanz und Impact haben.
  • Passgenau statt Streuverlust: Ob Personas, Zielgruppenanalyse oder regelmäßige Kundenbefragungen – der Content sollte zielgerichtet aufgebaut werden.
  • Verbindlichkeit trifft auf Flexibilität: Mit einer Laufzeit von einem Jahr lässt sich die Content Roadmap festzurren und sollte mit Kapazitätsslots bestückt werden, die für neu auftretende Potentiale oder aktuelle Entwicklungen verwendet werden können.

Exkurs: Mit agilem Mindset zur Topical Authority

Ideale Inspiration für die Gestaltung von Abläufen, die eine Topical Authority zum Ziel haben, ist SCRUM. Ehemals aus dem Bereich der IT-Entwicklung, hat dieser Projektmanagementprozess bereits Einzug in andere Branchen erhalten: Festgelegte Aufgaben (Increments) werden in einem fixierten Zeitrahmen (Sprint) von weitgehend autark agierenden Teams (Squads, Chapters, Tribes) bearbeitet, ohne dass hier kurzfristige Ad-Hoc-Maßnahmen die einmalig festgelegte Priorität durchbrechen dürfen (Sprint Planning). Somit setzt das Unternehmen die Rahmenbedingungen, während die eigentliche Arbeitsweise denkbar agil ist. Die Teams sind selbst dafür verantwortlich, im Sinne des Unternehmens zu handeln, um die selbst abgeschätzten Increments auch einzuhalten. Somit setzt die agile Arbeitsweise auf ein hohes Maß an Selbstorganisation jedes Einzelnen.

Welche Aspekte lassen sich von SCRUM auf das Konzept der Topical Authority übertragen?

  • Transparente Ziele mit einem gesteckten Zeitrahmen: Für welche Themen soll bis wann eine Topical Authority erreicht werden?
  • Sprintplanung: Welche Maßnahmen werden zur Erreichung des Ziels benötigt? Wie viele Ressourcen sind intern und extern abrufbar? Was ist innerhalb eines Sprints (variabel meist 1, 2 oder 4 Wochen) zu schaffen?
  • Sprint Spirit leben: Fokus auf das Wesentliche zur Erreichung dieses Ziels – keine Ablenkung durch Dinge, die nicht auf die festgelegten Prio-Themen einzahlen.
  • Fortschritt festhalten und visualisieren: Klassisch werden hierfür Sprint- oder Kanban-Boards genutzt, so hat das Team Etappenziele transparent vor Augen.
  • Backlog Grooming als Chance für Flexibilität nutzen: Regelmäßiges Evaluieren der anfangs gesetzten Maßnahmen (wenn diese nicht in einem einzelnen Sprint zu bearbeiten sind, wandern diese in ein Backlog), um ggf. neue Standards, aktuelle Entwicklungen oder Engpässe zu berücksichtigen.

Qualität gewährleisten

Der Ansatz der Topical Authority bezieht sich stark auf die eigene Marke – steht und fällt aber mit exzellenten Inhalten. Bei der Leitfrage „Biete ich der Suchmaschine wirklich das beste Ergebnis?“ ist das E-A-T-Prinzip der Schlüssel. Bisher haben wir uns stark auf die Autorität fokussiert – gerade im Content Marketing spielt jedoch die Expertise eine ebenfalls wichtige Rolle. Denn häufig ist dies das implizite Ziel der meisten Content Marketing Aktivitäten: die eigene Marke als Experten zu positionieren. Dies geht nicht von heute auf morgen und ist vor allem ein kontinuierlicher Prozess. Es ist empfehlenswert, seine eigenen Qualitätsansprüche regelmäßig zu prüfen: Schleichen sich vielleicht wiederkehrende Fehler ein? Gibt es Entwicklungen in den Branchenstandards, denen ich gerecht werden muss? Wie erleichtere ich dem Nutzer und der Suchmaschine, meiner Marke auch Vertrauen zu schenken?

  • Guidelines, Blacklists und Whitelists zentral ablegen und in das Tagesgeschäft des Teams einbinden.
  • Dem Autorenteam ein Gesicht geben und die Akteure transparent sichtbar machen.
  • Ist Content besonders erklärungsbedürftig, auf belegbare Expertenzitate (mit internen und externen Experten denkbar) setzen.
  • Fundierte Quellenarbeit: Verweise auf seriöse, branchenrelevante und hilfreiche Quellen reichern den Content an und schaffen die nötige Vertrauensbasis.
  • Bewährtes Vier-Augen-Prinzip: Schlanke, aber verbindliche Freigabeprozesse stellen die fachliche Richtigkeit und Einhaltung von SEO-relevanten Gesichtspunkten sicher.

Je nach eigener Positionierung bieten sich auch Trust-Siegel als zusätzliche Elemente zur Vertrauensbildung an. Bei allen Maßnahmen, die auf E-A-T-Kriterien einzahlen, sollte man auf die Wahrnehmbarkeit das Hauptaugenmerk legen. Produzierter Content sollte also möglichst schnell nach Abwicklung live gehen, Brand-stärkende Kooperationen online begleitet, Siegel aufmerksamkeitsstark eingebunden und USPs prominent dargestellt werden. Ein umfangreicher „Über uns“-Bereich macht die Marke zusätzlich erlebbar und schlägt die Brücke zu Search-relevanten Seitenbereichen wie Content Hubs und themenbezogenen Pillar Pages.

Botschaften entwickeln, holistisch aufbereiten, über relevante Kanäle streuen

Das Konzept der Topical Authority nimmt im Bereich der Suchmaschinenoptimierung seinen Anfang und zieht sich durch vielfältige Unternehmensbereiche. Dabei hilft es, SEO nicht als Kanal, sondern als grundlegende Marketingstrategie zu begreifen, bei der Content Marketing das Instrument zur Umsetzung ist. Da Content überall im Unternehmen entsteht, ist es Aufgabe des Content Marketings, diesen zu kanalisieren, aufzubereiten und wahrnehmbar zu machen. Setzt man auf regelmäßige Content Workshops, in denen Stakeholder aus allen relevanten Unternehmensbereichen ihre Anliegen mitnehmen – im Idealfall bereits mit dem Commitment auf die Bereiche der Topical Authority – lassen sich Botschaften am wirkungsvollsten entwickeln. Ausgehend von einer Core Story mit anschließenden Zielgruppen- und Themenrecherchen geht es als nächstes an die Auswahl der relevanten Kanäle und deren Verzahnung.

Im Bereich „Your Money – Your Life“ mit einem Fokus auf informationsbedürftige Themen, bspw. der Finanzbranche, bietet dieses vereinfachte Schema erste Anregungen für diese Mammut-Aufgabe.

Content-Kanal Maßnahmen (alle in Hinblick auf Topical Authority zu erarbeiten)
Organic Search Leistungs- und Produktseiten zu (meist hart umkämpften) Prio-Keywords mit Fokus auf USPs und das eigene Kerngeschäft anreichern.
Organic Search Präzise auf die Prio-Themen zugeschnittene Content Hubs sollten alle Suchanfragen abdecken und einzigartigen Content in auf den Suchintent abgestimmten Formaten abdecken. Verzahnung zu Leistungs- und Produktseiten beachten. Hier bereits identifizieren, welche Inhalte sich für Wechselwirkungen mit Paid Search & Social eignen.
Paid Search Transaktionsorientierte Kampagnen entlang der Prio-Topics aufbauen. Je nach Budget & Zielsetzung auf Doppel-Platzierung in den SERPs (SEO & SEA) oder Pain Point-Fokussierung (SEA dort, wo SEO erschwert ist) abstimmen.
Social Media Verzahnung von Paid und Organic Maßnahmen, inhaltliche Fokussierung auf die abgestimmten Prio-Topics. Schwerpunkt auf Zielgruppen-Targeting legen und immer wenn möglich, das Unternehmen über Personen sichtbar machen (Personal Branding mit Topical Authority verzahnen).
Newsletter Pushen des Hero-Contents zu den Prio-Themen, Fokussierung auf die bereits autoritär bearbeiteten Topics, um diese nachhaltig zu begleiten. Nischen-Content zielgruppenspezifisch aussteuern.
(Online) PR Wahl der Kooperationen, Medienpartner und Formate sowie inhaltlichen Fokus im Hinblick auf die Prio-Themen abstimmen. Wechselwirkungen zu anderen Kanälen nutzen, um Synergien für diese (oft ressourcenintensiven) Maßnahmen zu nutzen.

Dieses vereinfachte Schema lässt sich je nach Kanal-Landschaft, Wettbewerbssituation und eigenem strategischen Fokus beliebig erweitern oder abwandeln. Sie lässt sich dann insbesondere als erste Bestandsaufnahme der Baustellen nutzen, die vom Topical-Authority-Ansatz beeinflusst werden. Weitere Tipps zum Aufbau eines Content Marketing Prozesses in Konzernen findet ihr in meinem Blogbeitrag.