Wer viel mit der Searchmetrics Suite arbeitet, wird manchmal eine Differenz zwischen der Kurve der Schnellanalyse und der Performance-Analyse gesehen haben. Diese Differenz will ich kurz erklären und zeigen, wie man genau dieses Delta für die Suchmaschinen-Optimierung der Seite nutzen kann.
Ich habe hierfür das Beispiel buecher.de gewählt, weil das kein Kunde ist und weil diese Seite mit sehr viel Longtail arbeitet. Deshalb zeigt sich hier der Unterschied zwischen Schnell- und Performance-Analyse ganz gut. Buecher.de ist also ein typisches Beispiel, bei dem die Entwicklung meiner Meinung nach in die richtige Richtung geht.
Aber das muss ich erklären. Hier die beiden Kurven, die Jahreswechsel habe ich mit einer Linie markiert, um den Verlauf besser vergleichen zu können.
Besser ist: Beides im Blick behalten
Also: Mit der kleineren Keyword-Auswahl der Schnellanalyse erwischen wir für manche Domains jeweils nur einen Teil des Longtails. Das ist einerseits schade – andererseits bietet es weitere Analyse-Möglichkeiten. Fest steht, dass man zumindest hin und wieder den Verlauf der Schnellanalyse mit dem Verlauf der Performance-Daten vergleichen sollte.
Wir kennen leider nicht die Traffic-Kurve von buecher.de, aber ich gehe davon aus, dass deren Entwicklung irgendwo zwischen diesen beiden Kurven liegen wird. Denn die Schnellanalyse-Keywords können natürlich nur einen Teil prognostizieren – und die darin fehlenden Keywords der Performance-Analyse werden darin zwar dargestellt, sind aber natürlich nicht sonderlich trafficstark.
Dieser Unterschied als Grundlage für die Optimierung
Interessant ist nun natürlich die praktische Anwendung dieses Kurvendeltas. Und das hat uns bei der Optimierung von Seiten schon häufig geholfen. Denn wenn einmal die Kurven so auseinander laufen, wissen wir einige Dinge, die wir direkt in die Arbeit einfließen lassen können:
- Der Longtail hat sich in diesem Jahr besser entwickelt als der Short- und Midtail. Wenn dies gewünscht ist: Weiter so!
- Allerdings sollte man (vor allem bei einer Domain wie buecher.de) mal nach dem Navigational Traffic schauen, gibt es da Probleme mit wichtigen Channelseiten oder gar der Homepage?
- Da der Longtail meist direkt auf den Produktseiten landet, wäre es wichtig zu wissen, wie sich die CTR in dieser Zeit entwickelt hat. Wenn sie schlechter geworden ist, holt man sich möglicherweise falschen Traffic über sinnlose Keywords auf die Produktseiten.
- Selbstverständlich sollte man mit gespeicherten Performance-Daten einen historischen Verzeichnis-Vergleich der Bereiche machen, die Geld bringen. Auch dies wird zeigen, ob der Longtail-Traffic dort ankommt, wo er hin gehört.
- In welchem Zusammenhang stehen die Kurven mit der Entwicklung der Seitenzahlen im Index? Wenn (wie übrigens in den vergangenen paar Wochen bei buecher.de) die Seitenzahl möglicherweise sogar sinkt statt steigt, hat der SEO offenbar seine Hausaufgaben gemacht und reichlich sinnlose Seiten aus dem Index geworfen und damit die Crawlability verbessert.
- Ach ja: Gerade wenn es mit dem Longtail ja ordentlich klappt, ist das ein guter Zeitpunkt, mal über die Shorttail-Keywords nachzudenken. Über die Channelseiten, starke Themenseiten u.s.w.. Denn hier entwickelt sich die Seite nicht so optimal.
Fazit: Gerade der Unterschied zwischen ähnlichen Kurven wird zu einem echten Analyse-Vorteil, wenn man weiß, woher das Delta kommt. Und deshalb empfehle ich, nicht nur auf die Schnellanalyse-Daten zu schauen, sondern die sage und schreiben 8 Millionen Performance-Daten (für Deutschland, 25 insgesamt) in der Searchmetrics Suite gut im Blick zu behalten.
P.S.: Wer schreibt denn hier? Mein Name ist Eric Kubitz und ich bin Mit-Gründer der CONTENTmanufaktur GmbH. Wer mich erreichen will, kann dies per Mail (ek@contentmanufaktur.net) oder per Twitter tun. Bis bald!