Pinterest ist der Hammer! Nur wenige soziale Medien haben eine solche Bewegung ausgelöst. Schon jetzt gibt es viele Webseiten, die mehr Traffic über die wundervollen Pins auf der Bilderplattform bekommen als Facebook Shares oder Tweets. Vor allem sind das natürlich amerikanische Webseiten – aber nicht nur.
Die Idee von Pinterest ist so simpel wie schön: Die User sammeln Bilder oder Artikel auf einer virtuellen Pinnwand und teilen diese mit ihren Freunden. Und hier gilt ebenso wie auf den dagegen schon traditionell wirkenden Social Media Plattformen Facebook und Twitter: Was gefällt, wird weiter geteilt. Deshalb ist Pinterest nicht nur eine Spielerei einiger Geeks. Beeindruckend: Laut ComScore sind im vergangenen Jahr (von Mai 2011 bis Januar 2012) nicht nur die Besucher von einer auf zwölf Millionen User explodiert. Die Verweildauer auf Pinterest schnellte in diesem Zeitraum von unter 20 auf über 80 Minuten hoch. Ein deutliches Zeichen für das zukünftige Potential der Community.
Da sich Pinterest zu einem echten Faktor im Online Marketing entwickelt hat, haben wir bei Searchmetrics die Plattform in die Reihe unserer beobachteten Social Signals eingereiht. Seit einigen Wochen analysieren wir, welche Seiten ge-pint werden – und welche nicht. Und, wie gesagt, wir sehen nun: Pinterest ist der Hammer! Jedenfalls in einigen Bereichen und für eine ganze Reihe von Webseiten. Das Potential der sozialen Community ist riesig.
Das gilt vor allem für den Bereich, aus dem Pinterest kommt: Als der Dienst 2010 startete, war er vor allem in den Bastler-Communities wie Etsy.com bekannt und ging von dort aus seinen Weg. Deshalb ist der Anteil von Social Signals dort schon fast traditionell hoch:

Beeindruckend auch die Zahlen der deutschen Bastler-Community Dawanda.com:

Allerdings muss man schon sagen, dass die die Bilder-Community noch nicht so recht in Deutschland angekommen ist. In den USA und in England sieht das anders aus. Fast 1,2 Millionen Pins für dieses Bild in Alexandra’s Kitchen, ein simpler Blog für leckeres Essen:

Aber auch die großen Publisher kommen gut bei Pinterest weg – wenn sie viel Wert auf Bilder legen. Etwa die Bilder von apple.com sind schon auf mehr als 600.000 Pinboards, New York Times Online auf mehr als einer halben Million. Sehr stark ist die Community auch in England. The Daily Mail glänzt mit mehr als zwei Millionen Pins!
Ich habe mir einmal die Zahlen in Deutschland angeschaut – und zwar im Shopping-Bereich. Denn tolle Bilder gibt es auch in den Online-Shops – und die würden am meisten davon profitieren. Allerdings sieht es da noch ziemlich mau aus:

Da ist noch Potential für deutsche Shops! Die Zahlen – inklusive der URL mit den jeweils meisten Pins gibt es zum Download in dieser Tabelle.
In den nach Umsatz zwanzig wichtigsten Shops in Deutschland sind es nur die amerikanischen Niederlassungen, die mit vielen Pins glänzen können. Und vermutlich werden auch diese Pins nicht aus Deutschland kommen.
Immerhin: Zalando kann sich schon über 3.265 Pins freuen (fast so viele wie Tweets) – und jede Woche kommen fast 300 hinzu. Im Vergleich zu den Facebook-Signalen ist das Ergebnis allerdings nicht gut.

Das kann kaum an den deutschen Usern liegen, das Beispiel DaWanda zeigt ja, was Pinterest auch hierzulande kann. Vielleicht ist die Fotocommunity noch nicht in allen Online-Marketing Abteilungen richtig angekommen? Um es euch ein wenig leichter zu machen, packe ich hier mal eine Liste der sieben besten Tipps zusammen, mit denen Pinterest zum Erlolgsfaktor wird:
- Pin Button einbauen: Wenn Du eine eigene Seite hast, bau auf jeden Fall den Pinterest Button ein, mach es Deinen Nutzern so einfach wie möglich Deine Inhalte zu pinnen.
- Selber pinnen: Immer, wenn du einen Beitrag mit einem schönen Bild veröffentlichst, veröffentliche ihn gleich selbst auf der Pinterest Plattform.
- Folge den Influencern deiner Branche: Wie auf Twitter und Google+ ist es sinnvoll, den wichtigsten Personen zu folgen – um zu lernen und um ihre Aufmerksamkeit zu erhalten.
- Probiere es mal mit einem Contest: Wenn schon ein wenig Pinterest-Traffic auf deiner Seite ist, dann versuche es doch mal mit einem Contest: “Wir verlosen unter allen Pinterest-Pins ein Produkt xy”.
- Lasse großartige Bilder nicht nur von Produkten machen sondern auch von spannenden Details oder zum Beispiel der Produktion – und teile sie auf dem Blog.
- Lege selbst schöne Boards mit tollen Bildern an – auch von anderen Seiten. Selbst, wenn auch die Konkurrenz mal dabei ist.
- Mach dich selbst zu einem Influencer, indem du nicht nur auf deine eigene Seite schaust – sondern wirklich die besten Fotos aus deinem Themengebiet pinst.
- Schau dir die Zahlen an. Pinterest ist noch sehr neu – niemand kann dir zuverlässig sagen, wie das wirklich funktioniert. Deshalb beobachte die Zahlen. Wiederhole das, was gut läuft und lass das sein, was nicht gut läuft.
Fazit: Es gibt viel zu tun
Wie immer gilt: Es gibt nichts umsonst. Das Potential von Pinterest zu nutzen, bedeutet Arbeit. Aber ganz ehrlich: Ist das nicht auch eine schöne Arbeit, tolle Bilder zu finden und mit anderen zu teilen? Genau. Deshalb kann ich euch nur empfehlen, gleich damit anzufangen und das erste Pinboard anzulegen. Noch ist es in Deutschland einfach, Influencer zu werden…