Teil des SEO-Alltags sind leider natürlich auch Abstrafungen : kleine, mittlere und größere – und zum Teil auch monumentale. Eine solche hat momentan alle Inhalte erwischt, die auf Subdomains des co.cc – Domainservices ausgeliefert wurden.
Hintergrund ist laut Matt Cutts ein neues Vorgehen, bei dem im Extremfall Subdomainanbieter komplett gesperrt werden können, wenn sie zu viel Malware verteilen. Für co.cc führte das seit ca. einer Woche dazu, dass die Domain WELTWEIT in Google-Suchmaschinen nicht mehr sichtbar ist.
In den USA entwickelte sich die Sichtbarkeit wie folgt:
In Großbritannien sind auch alle Inhalte nicht mehr existent:
Und selbst in Deutschland gingen genau zur selben Zeit die Lichter aus:
Besonders eindrücklich ist diese Entwicklung in den USA. Wenn man sich dort die Entwicklung in der umfangreicheren Longtail-Datenbank anschaut, ergibt sich eine extrem hohe Sichtbarkeit. Dort war die Domain letzten Monat noch für 1,67 Millionen (!) Keywords aus unserer Datenbank sichtbar:
Der Abfall auf 0 Resultate in diesem Monat ist dort noch nicht sichtbar, aber das Ausmaß des zu erwartenden Verlustes ist offensichtlich.
Dabei gingen auch 26.242 Bilderresultate, 62 Maps-Integrationen und 52 Videokeywords verloren – das scheint zwar erst wesentlich weniger, aber besonders die Bilder waren der große Trafficbringer dieser Seiten. In den USA kamen vor dem Delisting 75% des Traffics über Bilderergebnisse:
Vermutlich beruhte die Attraktivität der Domain für Spammer in großen Teilen darauf, dass über sie schon gut in der Bildersuche platzierte Bilder einfach „gekidnappt“ werden und dann zur Auslieferung von Malware verwendet werden konnten – eine Technik, die durchaus schon länger bekannt ist.
Was lernen wir daraus?
- Obwohl Google mittlerweile oft sehr diffenziert vorgeht, gibt es immer noch Strafen, die alle Seiten einer Art in „Sippenhaft“ nehmen.
- Anbieter von Subdomains im Speziellen und UGC-Portale im Allgemeinen sollten ein Auge auf mögliche Spam-Accounts haben, und spätestens bei Malware-Meldungen in den Google Webmaster Tools die Reißleine ziehen.
- Die Google Bildersuche ähnelt in vielen Bereichen eher immer noch dem wilden Westen und Bilderinhalber sollten regelmäßig prüfen, ob ihre Inhalte nicht zweckentfremdet werden.
- Und wichtige Inhalte sollten definitiv nicht auf Domains gehostet werden, die auch von Spammern und Scammern stark frequentiert werden.
Was haltet Ihr von der Sperrung von co.cc? Ist Google hier auf dem richtigen Weg zu mehr Sicherheit im Netz, oder ist es ein übertriebenes Verhalten einen ganzen Subdomain-Vermarkter zu sperren?