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Google Core Algorithm Update: Was ist passiert?

Google-Updates kommen nicht zu einem fixen Zeitpunkt im Jahr wie Weihnachten oder St. Patrick’s Day. Sie sind nicht einmal grob in einer Jahreszeit terminiert wie Ostern. Was aber feststeht: Google ist nie fertig – am Algorithmus wird immer weiter geschraubt und wir werden weiterhin versuchen, die Auswirkungen zu analysieren und zu interpretieren. Aktuell gab Google am 12. März ein Update zum Core Algorithm bekannt. Wir haben uns Domains angeschaut, bei denen es Veränderungen in der SEO Visibility gab und Hintergründe und Zusammenhänge ermittelt.

Update ist nicht gleich Update

Wenn wir den Begriff „Google-Update“ verwenden, meinen wir in der Regel größere, weitreichende Änderungen am Suchalgorithmus. Diese können entweder auf einen bestimmten, leichter nachvollziehbaren Aspekt von Websites (z.B. HTTPS) abzielen oder weniger eindeutig sein und etwa Eigenschaften wie „Qualität“ belohnen.

Tatsächlich realisiert Google Updates an den eigenen Ranking-Algorithmen auf täglicher Basis. Experimente werden automatisch durchgeführt, die oft nur wenige Stunden aktiv sind, so dass viele Websitebetreiber sie nicht einmal bemerken. Oder sie werden bemerkt und lösen kurz Panik aus, aber am nächsten Tag ist alles wieder beim Alten.

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Quelle: @dannysullivan, Twitter.

Google sprach: Es werde Update

Ein paar Mal im Jahr realisieren die Google-Ingenieure aber auch größere Updates, die dann von vielen Website-Betreibern und SEOs in Sachen Rankings für überwachte Suchbegriffe, aber natürlich auch in Traffic-Gewinnen oder -Verlusten, bemerkt werden. In manchen Fällen werden diese Updates sogar auch noch von Google bestätigt.

Das war zuletzt am 12. März der Fall. Über den offiziellen Twitter-Account @searchliaison, den Google erst im November 2017 ins Leben gerufen hat, wurde bestätigte, dass es in den Tagen zuvor ein größeres Update gegeben hatte. Google beschreibt die Änderung als „ein allgemeines Core-Update“ (engl. „broad core algorithm update“), welches nicht explizit bestimmte unerwünschte SEO-Techniken bekämpfe.

Vielmehr sagt Google aus, dass Websites, welche bei diesem Update Verluste hinnehmen mussten, in keiner Weise bestraft wurden und dass nicht (zwingend) etwas falsch mit diesen Seiten sei. Es gibt also nichts zu „reparieren“. Vielmehr wurde die Qualität/Relevanz der Suchergebnisse je Query insofern verbessert, als dass Seiten, die besser zur jeweiligen Suchintention passen, mit diesem Update Rankings und damit Visibility gewonnen haben. Auf bekannte Art und Weise fuhr Google mit der Erklärung fort: Um möglicherweise erlittene Verluste wieder gut zu machen, solle man eben großartigen Content bauen.

google-update-twitter-searchliaisonQuelle: @searchliaison, Twitter.

Die Suche nach einem Muster

Wie aus den Bemerkungen von Google zu erwarten, lassen sich nicht viele eindeutige Gemeinsamkeiten aller Verlierer oder aller Gewinner bzw. ein klares Muster finden. Dies ist kein Update, welches unmittelbar mit einer Seiteneigenschaft wie Ladegeschwindigkeit oder HTTPS zusammenhängt. Vielmehr – wenn man Google glaubt – soll der Algorithmus nun justiert worden sein, um besser großartigen Content je Suchanfrage erkennen zu können.

Wir haben uns das genauer angesehen und tiefer in die Daten tiefer reingeschnuppert. Dabei haben wir festgestellt, dass sich zumindest bei einem Teil der am stärksten betroffenen Seiten auffällige Parallelen finden. Diese werden besonders spannend, wenn man ein paar Monate zurückschaut.

Rückblick: November 2017

Mitte November 2017 gab es Gerüchte in den SEO-Foren und auf Twitter über ein (kleineres) Google-Update, das aber nicht von Google explizit bestätigt wurde.

Dass Google ein Update nicht bestätigt, ist nicht ungewöhnlich. Es wird so viel getestet bzw. minutiös angepasst, dass es in manchen Fällen einfach schwierig ist, von spezifischen Updates zu sprechen. Google reagiert auf Nachfragen deshalb oft mit der Aussage, man überarbeite den Algorithmus mit mehreren Updates täglich.

Mit oder ohne Bestätigung scheint den Erfahrungsberichten zufolge im November 2017 etwas passiert zu sein.

Zurück in die Gegenwart

Wenn eine offizielle Google-Quelle ein Update doch explizit bestätigt, ist es umso spannender und es lohnt sich umso mehr, die betroffenen Websites unter die Lupe zu nehmen.

Wenn wir nun die Gewinner des aktuellen Core-Updates genauer betrachten, so erkennen wir in der SEO-Visibility zum 19.11.2017 bereits einen Anstieg. Nicht bei jedem aktuellen Gewinner ist dieser Anstieg signifikant – aber im Nachhinein betrachtet und im großen Zusammenhang dennoch auffällig.

Dies wirft die Frage auf: Hat Google einige Änderungen, die sie dieser Tage ausgerollt haben, in kleinerer Ausprägung vielleicht schon Ende vergangenen Jahres getestet?

Bei diesen Gewinnern scheint dies zumindest eine berechtigte Vermutung zu sein. Der Muster, dass Domains von mehreren Google-Updates betroffen werden, kennen wir aus anderen Update-Reihen. Vom Phantom-V-Update im Februar 2017 wurden zum Beispiel mehrere Websites getroffen, die bereits bei früheren Iterationen des Phantoms große Schwankungen erlebt hatten.

Nicht jeder steht in Googles Gunst

Wenn einige Domains an SEO Visibility zugelegt haben, ist es nur logisch, dass einige auch verloren haben. Es gibt auf jeder SERP nur eine Ranking-Position #1. Bei den Verlierer-Domains finden wir aber seltener Beispiele, bei denen es Parallelen zu den SEO-Visibility-Veränderungen Mitte November gibt.

Dass sich diese Parallelen bei den Verlierern eher weniger oft finden, ist nachvollziehbar. Google deutet doch an, dass es sich nicht um ein Penalty-Update geht und die Verlierer nichts falsch machen – also auch, dass die Domains nicht per sé “zu reparieren” sind. Vielmehr scheint Google sich auf die Belohnung von gutem Content bzw. Relevanz zu konzentrieren, was (ohne bestrafen zu wollen) natürlich auch zu Verlierern führen muss.

Einmal großartigen Content bitte

Die Auswirkungen des Updates sind selbstverständlich ärgerlich für jene Websites, die SEO Visibility verloren haben, obwohl sie angeblich nichts Falsches gemacht haben. Googles hohes Ziel ist es aber nicht, die eine oder andere Website zu belohnen oder zu bestrafen, sondern den Nutzern Suchergebnisse anzubieten, die ihren Suchintentionen möglichst gut entsprechen und ihre Fragen möglichst gut beantworten.

Ein gutes Ranking macht schließlich nur dann Sinn, wenn die Seite dahinter auch den gesuchten Content anbietet. Sonst wird selten geklickt und noch seltener konvertiert. Verliert eine Seite bei einem Algorithmus-Update solche Rankings, dann ist es durchaus denkbar, dass trotz Verlust von SEO-Visibility der Traffic langfristig stabil bleibt, bzw. lediglich “verzichtbarer” Traffic abnimmt, nämlich von Nutzern, die mit dem Ergebnis in Bezug auf die performte Suchanfrage nicht (in hohem Maße) zufrieden waren. Mit Updates versucht Google nämlich, die Suchergebnisseiten so zu gestalten, dass diejenigen Seiten oben stehen, die die Bedürfnisse des Nutzers am besten bedienen.

Marcus Pentzek

Marcus Pentzek

Hallo, mein Name ist Marcus Pentzek und ich bin Chief SEO Consultant bei Searchmetrics. Unseren Suite-Kunden stehe ich gerne mit Rat und Tat bei der Suchmaschinenoptimierung ihrer Webseiten zur Seite. Insbesondere International SEO (China, aber nicht nur China!) ist dabei mein Steckenpferd. Über rege Diskussionen in den Kommentaren freue ich mich sehr, ansonsten findet ihr mich auch bei LinkedIn.

3 thoughts on “Google Core Algorithm Update: Was ist passiert?


  • Hi Marcus, hast Du Dir von den genannten Beispielen einmal die Sichtbarkeit für AT und CH angesehen (besonders die letzten 4 Positiv-Beispielen)?

    Scheinbar bewertet Google nun Nutzer-Signale (wie SERP-Rückkehrer) nicht mehr global sondern lokalisiert…

  • Wolfgang Jagsch 11. Juni 2018 um 18:50

    Es ist defacto so, dass manche bei Webprojekte, die frührer bei einigen Shorttails ganz oben waren, bei einigen dieser an Rankings verloren haben. In meiner Praxis als SEO Texter sehe ich Topical-Relevance-Verschiebungen als maßgeblich dafür. Seiten, die verilieren müssen nicht schlecht sein. Google hat nur deren thematische Sichtbarkeit eingeschränkt. Mal schaun, ob es einen Roll-Back diesbezüglich gibt.

  • Es ist das übliche Spiel gewesen. Content hat wieder (einmal) gesiegt. Man sollte anmerken, dass sich großartigen Content aufgrund der Kostenstruktur nur die wirklich großen Unternehmen leisten können. Für Betreiber kleinerer Webpräsenzen heißt das:

    1) entweder Content liefern
    2) Traffic zukaufen durch eine Erhöhung des Werbebudgets
    3) oder in die Bedeutungslosigkeit abgleiten.


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