Gut zehn Monate nach dem letzten Panda-Update hat Google am vergangenen Wochenende damit begonnen, Panda 4.2 auszurollen. Wir haben in einer Blitzanalyse die höchsten Gewinner und Verlierer in der SEO Visibility für diese Woche ermittelt. Festzuhalten ist, dass wir noch keine klaren Erkenntnisse haben gewinnen können und dass es bislang keinen typischen Panda Mustern folgt. Weil der Rollout dieses Panda-Updates jedoch mehrere Monate andauern soll, werden wir die Daten weiter im Blick behalten und hier nicht voreilig die Gewinner und Verlierer aufzeigen.
Hintergrund Panda 4.2
Mit den Generationen der Panda-Updates fokussiert Google seit dem ersten Update im Februar 2011 die Qualität von Content. Redundante, irrelevante Inhalte und Spam sollen aus dem Index befördert werden. Die Algorithmus-Änderungen durch Panda sind seitenweit und betreffen damit die komplette Domain. Nun können Domains, die von einem der letzten Pandas betroffen waren und Optimierungen vorgenommen haben, mit Verbesserungen in den Rankings rechnen, wohingegen es ebenfalls wieder einige alte Bekannte negativ getroffen hat. Das ist ein typisches wiederkehrendes Verhalten für Panda.
Rollout seit dem Wochenende 18./19. Juli
Der Rollout der 28. Iteration des Panda-Updates – oder Panda 4.2 – soll am Wochenende 18./19. Juli 2015 begonnen haben, meldet Searchengineland. Barry Schwartz sagte, er habe eine Bestätigung durch Google-Mitarbeiter erhalten. Offiziell hat Google den Beginn des Rollouts noch nicht kommuniziert, allerdings hatten bereits Gary Illyes und John Mueller von Google im Juni bzw. Anfang Juli den zeitnahen Panda-Rollout angekündigt. Laut Barry Schwartz soll er mehrere Monate dauern und 2-3 Prozent der Suchanfragen betreffen.
Problem 1: Keine offzielle Bestätigung
Google scheint in der Kommunikation seiner Algorithmus-Updates eine immer zurückhaltendere Rolle einzunehmen. Zudem rollt die Update-Welle immer schneller. Im Mai gab es das Phantom-Update, im Juni folgte Newswave – und jetzt im Juli eben Panda. In allen drei Fällen fehlt bislang eine offizielle Bestätigung.
Problem 2: Rollout dauert mehrere Monate
Das letzte Panda-Update 4.1 (September 2014), wurde ebenfalls schon über ca. 8 Wochen ausgerollt. Das war bei vielen früheren Updates meistens anders. Dort gab es eventuell noch kleinere Korrekturen, doch konnten SEOs, Content Marketer und Entscheider recht genau einen kürzeren Zeitraum eingrenzen, in dem Sie von den jeweiligen Änderungen betroffen waren oder nicht.
Entsprechend konnte reagiert werden, weil man wusste, wo (oder zumindest wann) die Ursache zu finden war. Übrigens dauerte auch beim Google Mobile Update der Rollout länger und wie bei Panda 4.1 zeigten einige Seiten erst nach Wochen Ausschläge in den Daten – oder rutschten kontinuierlich immer weiter ab.
Problem 3: Keine klare Ab- und Eingrenzung mehr möglich
Mittlerweile ist es also immer öfter der Fall, dass Google Updates über einen längeren Zeitraum ausspielt. Dies macht einerseits eine klare Abgrenzung einzelner Updates und andererseits eine Eingrenzung von Ursachen bestimmter Dateneffekte schwieriger. Umso wichtiger ist es, zu wissen, wann ein Update angefangen hat, um zu wissen, ob die eigene Seite betroffen sein könnte oder nicht. Dieser kausale Zusammenhang ist wichtig.
Trotz aller Ratschläge, die auch wir unterstützen, den Fokus weniger auf externe Einflüsse wie Suchmaschinen-Updates zu legen, sondern auf den eigenen Content – denn ist der User nicht mit den Inhalten zufrieden, wird es auch Google langfristig nicht sein – bleibt es rein auf der analytischen Ebene natürlich unabdinglich, eventuelle Update-Einflüsse zu messen und zuordnen zu können, um zu reagieren.
Wird eine Domain tatsächlich seitenweit getroffen, dann ist eine Erholung schwierig. Es reicht dann nicht aus, einzelne Landing Pages, die vielleicht weniger starken Content haben, zu optimieren – und die Rankings sind wieder da. Man muss dann vielmehr auf der gesamten Domain an der Qualität arbeiten und kann sich nur langsam, oftmals gar nicht auf das Vorniveau zurueck arbeiten. Oft muss man auf eine weitere Panda Iteration warten um sich wirklich wieder signifikant zu verbessern.
Vorläufiges Fazit zum Google Panda Update 4.2
Die Gewinner und Verluste von Websites scheinen noch keinem klar erkennbaren Muster zu folgen, das auf bestimmte Aspekte des neuen Panda-Updates schließen lässt. Stattdessen sind die Listen bunt gemischt. Ob also bereits der Panda für einige der Änderungen verantwortlich ist, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen.
In den unteren Datenregionen sind ein paar Branchen-Domains aufgefallen, bei denen es Bewegungen gegeben hat. Websites von Flughäfen (dus.de, hahn-airport.de, baden-airpark.de, airport-bremen.de) Freizeitparks (phantasialand.de, heide-park.de, europapark.de), Kinos (ufastuttgart.de cinecitta.de, zoopalast-berlin.de) Shopping-Centern (kadewe.de, a10center.de, moebelhof.de, loop5.de) oder Arenen (allianz-arena.de, lanxess-arena.de) die oft auch einen lokalen Bezug haben. Hier ließe sich eine Relation zu Panda herstellen, da Domains wie diese – seien es Produkte, Läden oder Progamminformationen – oft mehr oder weniger “zwangsläufig” untereinander sehr identischen Content haben. Das kann aber in den lokalen Suchergebnissen wieder ganz anders aussehen. Ob sich das in den nächsten Wochen so bestätigt, werden wir weiter beobachten.
Nachdem Google angekündigt hat, dass der Rollout sich über mehrere Monate hinziehen wird, ist also auch in den kommenden Wochen (und sogar Monaten) mit Bewegungen in den SERPs zu rechnen. Wir beobachten die aktuellen Daten und werden euch zu den Auswirkungen des Panda-Updates an dieser Stelle auf dem Laufenden halten.