searchmetrics email facebook github gplus instagram linkedin phone rss twitter whatsapp youtube arrow-right chevron-up chevron-down chevron-left chevron-right clock close menu search
54705470

Zusammenfassung der iStrategy in London 2012

Direkt nach der SEOkomm in Salzburg ging es ab nach London zur iStrategy Konferenz. Ich persönlich fand es richtig gut dort, vor allem weil die Vorträge komplett ohne das Thema SEO ausgekommen sind! Eine willkommene Abwechslung zu den ganzen SEO-Konferenzen des letzten Jahres. Schwerpunkt liegt hier eher auf dem strategischen Marketingansatz. Die Zielgruppe waren deshalb auch eher Marketingmenschen.

Die Konferenz fand im Twickenham Stadium statt, dem Heimatort des englischen Rugbys. Sehr cooler Ort:

 

Wie bei vielen Konferenzen der letzten Zeit wurde auch hier ein starker Fokus auf den Bereich Social Media gelegt. Das ist scheinbar im Moment der heilige Gral für die Marketeers, deswegen sind die bereits gut funktionierenden Kanäle leider oft etwas zu kurz gekommen. Das Thema Facebook hat sich deswegen auch durch eine Menge Vorträge gezogen, aber dazu später mehr.

Keynote: The Power of Simple: Lessons from Apple (Ken Segall)
Die Einleitung hat Ken Segall gesprochen. Er hat 12 Jahre mit Steve Jobs zusammengearbeitet, sowohl für NeXT als auch für Apple, und war mit seinem Team unter anderem verantwortlich für die Think Different-Kampagne. Er hat ein Buch über den Ansatz geschreiben, das “Insanely Simple” heißt, und genau darum ging es ihm auch. Es gibt wahnsinnig viele Beispiele, wo Einfachheit wesentlich besser wäre, aber gerade das ist immer die größte Herausforderung. “Being simple is not simple” sagt er so schön. Weitere spannende Info, die Think Different-Kampagne gab es schon vor dem Buch. Und seine Feststellung über die Anzahl an Produkten sagt ‘ne Menge aus: Dell hat 44 Laptops im Angebot, HP 49 und Apple nur 6. Keep it simple.

Dazu habe ich direkt abends im Hotel ein mehr als passendes Foto gemacht. Von den gefühlten 100 Knöpfen brauche ich in der Tat ja nur 5, Kanal hoch, Kanal runter, lauter, leiser und aus. Nicht mehr. Ich hatte danach auch die Möglichkeit mit Ken etwas länger zu sprechen. Ein sehr spannender Mensch mit interessanten Ideen.

  

Yes We Can! (Measure Social Media ROI)-Facundo Maldonado, Ybrandt Digital
Ein weiterer Vortrag, der mir wirklich gut gefallen hat, war von Ybrandt Digital. Es ging dabei natürlich um Facebook und die Tatsache, dass die Jungs an einer Adsense Alternative arbeiten. Ybrandt ist einer der weltweit größten Agenturen für Facebook-Werbung und hat schon exklusiven Zugang zu diversen neuen Tools. Was genau kommen wird, wollte er natürlich nicht sagen, aber der Hinweis auf die Adsense Sache kam direkt von ihm. Das Baby scheint angeblich so gut wie fertig zu sein.

Besonders spannend finde ich die neuen Tools von Facebook, über die er ein bisschen geplaudert hat. Unter anderem über Facebook Exchange, die Möglichkeit eigene Kontakte aus dem eigenen CRM-System zu nutzen, um diese Leute bei Facebook mit einer speziellen Kampagne anzusprechen. Diese Art des Re-targeting erfreut sich gerade regen Interesses. Natürlich werft ihr damit der Datenkrake Facebook nochmals mehr Daten in den Rachen, habt aber dafür die Möglichkeit, eure Karteileichen zu reaktivieren. Er ist auch der Meinung, dass Facebook nicht unbedingt konvertieren muss. Es geht eher darum, Interesse zu wecken und dann über Search zu konvertieren.

Als Praxisbeispiel hat er die Facebook-Kampagne von “Game of thrones” mitgebracht. HBO hat damit versucht, die nicht so tollen DVD-Verkäufe der ersten Staffel zu steigern. Man lädt ein Foto von sich hoch, sucht einen Freund als Gegner aus und aktiviert dann sein Netzwerk um abzustimmen, wer am Ende den tödlichen virtuellen Zweikampf gewinnt. Nach Ablauf gibt’s dann ein Video, in dem in der letzen Szene der Gewinner den Kopf des Verlierers in der Hand hält. Das ist wahnsinnig gut angekommen und hat die DVD-Verkäufe explodieren lassen. Es gab spezielle Gutscheine nach dem Video. HBO weiß also, dass die meisten Verkäufe (82%) über Facebook vermittelt wurden. Und diese Serie ist damit die am schnellsten verkaufte DVD insgesamt von HBO geworden.

What Makes Business Rock – and What is the Future of TV? Bill Roedy, MTV Networks
Die abschließende Keynote hat dann Bill Roedy von MTV gehalten. Was ich beeindruckend fand: Er ist komplett ohne Präsentation ausgekommen, sowas findet man ja kaum auf Konferenzen. Er hat sich natürlich die meiste Zeit auf das Thema TV und Online Video fokussiert, aber auch die eine oder andere Anekdote aus seinem Leben erzählt. Er weiß, dass die Zeiten für das klassische Fernsehen schwerer werden. Und er hat auch den beliebten Spruch “Half of the budget is wasted, you just don’t know which half” am Start gehabt, denn das ist bei Online Video anders. Hier ist eine Menge messbar und damit sind die Entscheidungen einfacher. Für ihn ist übrigens nicht mehr Content der King, sondern Navigation. Das ist ein wichtiges Thema für ihn und  er hat gesagt, dass damals die Meinungen auftauchten, mit der Erfindung der Fernbedienung wäre das Todesurteil für die Werbung erfunden worden. Ganz so ist es ja nicht gekommen.

Er hat mit den weisen Worten geschlossen, mit denen ich mich hier auch verabschiede:

There was a time when there was no such thing as the internet… Being adaptable is key!