Die Optimierung der Universal Search fördert meist eine Menge Traffic-Potential zutage. Allerdings sind die dafür notwendigen Daten über Umfang und Verteilung der One-Boxen Mangelware. Deshalb will ich euch in diesem Post die Zahlen für Deutschland, Österreich und die USA präsentieren, und gleich noch ein paar Optimierungshinweise für auf YouTube gehostete Videos geben.
Grundlage dafür ist Franks Vortrag auf der SEOKomm. Doch auch wenn die Konferenz schon einige Tage her ist, verliert ein solcher Vortrag nicht so schnell an Aktualität. Aber schaut selber:
Universal Search Integrationen AT, DE und USA
Wir werten regelmäßig die deutschen SERPs hinsichtlich Universal Search Integrationen aus und haben die SEOkomm zum Anlass genommen, dies auch für Österreich zu tun. Das Ergebnis ist nicht verwunderlich: Ebenso wie in Deutschland überwiegen die Video-Intergrationen mit etwa 57 %, gefolgt von Bilder-Integrationen (ca. 37 %). In den USA sind die Videos sogar noch etwas stärker:
News und Maps sind weit abgeschlagen, und Shopping-Integrationen gibt es in Österreich keine, da Google AT das Shopping-Vertical noch nicht gelauncht hat.
Im Vergleich der beiden Universal Search „Platzhirsche“ fällt vor allem auf, dass sie eine stark unterschiedliche Verteilung auf die Suchergebnisseiten aufweisen. Bei den Images sind in AT, DE und US die One-Boxen fast exklusiv auf den ersten beiden Seiten zu finden:
Die Videointegrationen hingegen haben ebenso einen Fokus auf Seite 1 und 2, sind aber auch auf den Folgeseiten stark vertreten:
Hier weitere wichtige Ergebnisse der vergleichenden Analyse der Zahlen von AT und DE:
- Videos sind ebenso wie in Deutschland die wichtigste (= am meisten verbreitete) Universal Search Integration.
- Fast 16% der Video-Integrationen stehen auf der ersten Ergebnisseite, ebenso wie in DE.
- Auf der zweiten Ergebnisseite sind es ca. 18%, in DE dagegen nur 16%.
- Insgesamt befinden sich fast 50% aller Video Integrationen auf den ersten drei Seiten.
- Es werden im Schnitt weniger Videos pro Box angezeigt, nämlich 2,2 Videos – in Deutschland dagegen knapp 2,5. Erst ab der vierten Ergebnisseite werden mehr Videos im Schnitt eingeblendet als in Deutschland:
Die Sache mit dem Fremd-Hosten
Nun zu den versprochenen Tipps. Nun, es gibt genügend gute Quellen, die sich sehr detailliert damit beschäftigen. Darunter nicht zuletzt die Webmaster Tools Hilfe, die ziemlich idiotensicher die Sitemap-Spezifikationen beschreibt http://www.google.com/support/webmasters/bin/answer.py?hl=de&answer=80472. Und trotzdem begegnen mir im Alltagsgeschäft immer wieder Sitemaps, die Fehler erzeugen oder einfach unvollständig sind.
Die Königsfrage aber, die sich im Zusammenhang mit den Location-Tags ergibt: Wo hoste ich meine Videos am besten? Muss das auf meinem eigenen Server sein, weil Google ein Problem damit hat, wenn ich die Videos „fremdhosten” lasse? Grundsätzlich gilt: Die Location-URLs dürfen sich unterscheiden, so dass ein geeigneter Videohoster eigentlich kein Problem darstellt. Eigentlich? Eigentlich! Denn es gibt leider immer noch Videohoster, die noch nie etwas von Google gehört haben und die Daten dermaßen bescheiden ausliefern, dass die Suchmaschine keine Chance hat. Daher Vorsicht bei der Auswahl und dem Hoster immer auf die Finger gucken!
Voraussetzung ist auch, dass die Stärke der eigenen Seite passabel ist. Bezweifelt Google die Eigentümerschaft eines Videos oder ist die echte Quelle unklar (beispielsweise wenn dasselbe Video auf YouTube zu finden ist), dann ist davon auszugehen, dass der stärkere Host anstelle des eigenen Videos ranken wird. Ärgerlich wird dies insbesondere bei dreistem Videoklau. Denn selbst wenn der Host mit dem geklauten Video nicht vor mir rankt, sondern „nur“ direkt unter mir, verliere ich höchstwahrscheinlich Traffic. Versucht also immer, euch als Eigentümer-Host erkennbar zu machen: Sitemap, Content, Thumbnails, Player Location – möglichst alles auf der eigenen Domain.
Optimierung für YouTube
Ein ganz spezieller Fall ist ja YouTube. Die google-eigene Seite bekommt als DIE Authority im Video-Bereich im Zweifel nicht nur den Vorzug von Google, sondern natürlich auch eine Menge Traffic. Das allein ist schon ein Grund, dort eigene Kanäle einzurichten und regelmäßig mit Videos zu befüllen. Also: Was muss ich dabei beachten?
- Immer erst auf der eigenen Domain veröffentlichen, erst nach Indexierung auf YouTube.
- Optimierung ähnlich Onpage-Optimierung. Das heißt Nutzung von YouTube Suggest & YouTube Keyword Tool.
- Tendenziell dominieren User Signale und Video Metriken die Account Metriken. Das heißt, ein schwacher Account (Abonnenten etc.) rankt mit einem populären Video vielleicht besser als ein starker Account, wenn dessen Video weniger populär ist (hinsichtlich User Signale).
- Platz 1 bei der YouTube Suche bedeutet nicht, dass das Video auch automatisch das erste Universal Search Ergebnis ist oder gar dass das Video überhaupt eine Universal Search Integration hat.
- Wichtig: GEO-Angabe im Account, in dem das Video hochgeladen wird. Beispielsweise werden im Zweifel DE Accounts in DE bevorzugt – auch wenn der Inhalt ein englischer Song ist bzw. das Ranking der “Fremdsprachenversion” im anderen Land Sinn macht. Es ist also empfehlenswert, bei Optimierung in Europa für eine maximale Geo-Optimierung immer Länder-Accounts passend zum Optimierungsziel zu nutzen.
- Irre wichtig: User Signals! Das können sein:
- Videoaufrufe pro Zeitraum
- User Feedback -> Kommentare
- CTR, Bouncerate -> gutes Thumbnail erhöht die CTR stark
- Vorkommen in User-Playlisten
- Positive Bewertungen
- Einbindung auf Blogs
Ich hoffe, dass euch die Zahlen und Hinweise bei einem guten Start ins SEO-Jahr 2012 helfen. Und ich freue mich ganz besonders, wenn ihr auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Österreich in der Universal Search bemerkt habt – und uns in den Kommentaren daran teilhaben lasst!