Bei den geschätzten Kollegen von Namics habe ich am Anfang dieser Woche den Begriff Backlink-Management gelesen. Und wieder habe ich einen neuen Begriff für das gelernt, was ich bisher gemacht habe ohne einen Namen dafür zu haben. Stimmt schon: “Backlink-Management” liest sich schicker als “kaputte Links suchen”. Deshalb will ich heute erklären, wie das mit der Searchmetrics-Suite elegant und zeitsparend gemacht wird.
Denn der Haken an der Verwaltung von vorhandenen Links ist, so schreibt Michael Rottmann sehr richtig: “Es ist schlicht mühsam und mit viel Handarbeit (und Kosten) verbunden.” Dem setzen wir jetzt mal ein kleines “Backlinkmangament-Tutorial” entgegen.
Worum geht es denn eigentlich? Die Idee ist schnell erzählt: Vor allem große und alte Seiten leiden häufig gar nicht unter zu wenig Backlinks. Nein, denn bevor in Deutschland die SEO-Nofolloweritis um sich griff, bastelten auch die Redakteure von großen Webmagazinen schöne, transparente Links auf interessante andere Seiten. Doch in der Zwischenzeit hat unsere Seite (etwa um Speaking URLs zu erhalten) einen Relaunch gemacht oder hat sich inhaltlich verändert.
Das heißt: Links zeigen mitterweile ins Nirwana also auf die 404-Seite. Oder, was es auch gibt: Der der “linkschenkende” Webmaster hat sich schlicht vertippt. Was meint ihr, wie viele solcher Links da draußen sind: http://wwww.meinedomain.de oder http//www.meinedomain.de>? Einige. Nicht zu vergessen, all die guten Subdomains und Verzeichnisse, in denen man mal kleinere Projekte aufgebaut und wieder geschlossen hat u.s.w…
Und dann haben die Links natürlich auch häufig einen nicht optimalen Anchortext und lauten eher “meinedomain” statt “mein liebstes Keyword”. Hier können wir wenig tun und müssen tatsächlich mal mit dem Webmaster der anderen Seite sprechen. Aber für alle anderen Fälle sind zwei Fragen zu beantworten:
1. Wie finde ich Links, die auf Seiten zeigen, die es nicht mehr gibt?
2. Was mache ich damit?
1. Wie finde ich Backlinks auf meine Seite?
Selbstverständlich im Backlinkmodul der Searchmetrics Suite. Wir schauen uns heute mal wieder die Seite der Bundeskanzlerin an. Da findet man immer was. Wer übrigens Vorschläge für andere Seiten hat, der solle diese nennen!
Also, nach was suchen wir hier eigentlich? Im Grunde suchen wir in zwei Richtungen:
Erstens interessieren uns die Statuscodes der verlinkten Seiten. Besonders, wenn hier 404, 302 oder 500 steht. Man sieht vereinzelt auch mal einen 303er und wird sich dann möglicherweise in den Definitionen des Hypertext Transfer Protocols verlieren. Das muss aber nicht sein. Denn kurz und knapp kann man sagen: Links sollten immer auf einer Seite mit dem Statuscode 200 (o.k.) oder 301 (Permanent Redirect) landen. Alle anderen Statuscodes sind ungünstig und müssen behandelt werden. Deshalb suchen wir sie.
Zweitens suchen wir nach den sehr stark verlinkten Seiten – die aber für unsere Duchblutung eine zu geringe Rolle spielen. Gibt es vielleicht einen Wikipedia-Link auf eine düstere Unterseite ganz hinten links in unserem Keller? Werden uns von News-Aggregatoren fette Links auf den Newsticker geschenkt – aber wir machen daraus nichts? Nach solchen Seiten mit bemerkenswerten Links suchen wir.
Der erste Blick wandert also zu den “Verlinkten Seiten”
Hier haben wir ja bei Frau Merkel schon gesehen, dass verdammt viele Backlinks auf die Domain gehen – aber diese leider einen üblen 302er-Statuscode haben. Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten: Entweder bastelt der Webmaster so lange am CMS rum, bis diese Startseite auf der Domain enrscheint und nicht unter http://www.bundeskanzlerin.de/Webs/BK/DE/Homepage/home.html (wenn ihm das gelingt, sollte der danach bitte, bitte diese Seite natürlich per 301 auf die Domain umleiten…) ODER er macht aus der 302 eine 301…
Aber wir schauen noch mal genauer hin: Welche Seiten sind denn besonderst stark verlinkt? Hier sollten wir uns nicht nur von der reinen Zahl (rot) sondern auch von den eigentlichen Links beeindruckenlassen. In der Suite kann man sich die jeweiligen Links für jede Seite auflisten lassen und diese mal genauer anschauen. So wird man sehen, dass die Podcast-Seite der Bundeskanzlerin “schlechtere” Links hat als andere Seiten – auch, wenn das mehr sind. Was leider (noch?) nicht geht, was aber mein erster Wunsch an Searchmetrics wäre: In den Excel-Reports finden sich alle Links mit allen Daten (sehr schön aufgelistet) aber es fehlt die Zielseite.
Aber trotzdem: Natürlich schnappen wir uns auch die Excel-Tabelle und schauen uns die Links an. Bei Seiten mit vielen Links (die wir unseren Kunden ja wünschen) lassen sich mit schicken Suchfunktionen alle wichtigen Links von Wikipedia & Co finden. Ach ja: Und schaut bitte, ob die Links denn überhaupt noch existieren. Der Verweis einer Newsseite mit viel Trust ist manchmal schneller weg als Searchmetrics crawlen kann…
2. Was mache ich nun damit?
Hier ein paar Handlungs-Empfehlungen, was mit der Liste passieren kann:
- Alle Links, die fehl geleitet sind, sollten eine bessere Zielführung erhalten. Entweder, indem man den anderen Webmaster anspricht. Oder, indem man am geeigneten Ort (meist dürfte das die .htaccess-Datei sein) eine korrekte 301-Umleitung einbaut. Und wohin umleiten? Alles auf die Home? Nein! Die beste Umleitung zielt auf die gleiche Seite wie es früher gab – halt mit anderer URL. Ansonsten bitte möglichst auf passende Seiten umleiten. Zumal die Backlinkstruktur meist eh etwas homepagelastig ist und Deeplinks fehlen… Aber auch die inhaltliche Nähe ist wichtig.
- Alle Seiten, die prima Links haben, aber nichts zur Durchblutung der Seite beitragen, sollten das in Zukunft tun. Schaut euch zunächst diese Seite an, ob der Inhalt auch wirklich (noch) zum Link passt. Ist dies nicht der Fall: ändern! Außerdem sollten von dieser Seite neue, schöne Links zu wichtigen anderen Unterseiten zeigen. Kleiner Tipp am Rande: Neue Links einer Unterseite sollten immer mit geändertem bzw. erweitertem Content einhergehen…
3. Was habe ich alles nicht gesagt?
Das Thema “Linktext” habe ich hier nicht behandelt. Aber da bin ich wirklich ganz bei Michael Rottmann von Namics: “Es ist schlicht mühsam und mit viel Handarbeit (und Kosten) verbunden.”
P.S.: Wer schreibt denn hier eigentlich? Mein Name ist Eric Kubitz und ich bin Mit-Gründer der CONTENTmanufaktur GmbH. Wer mich erreichen will, kann dies per Mail (ek@contentmanufaktur.net) oder per Twitter tun. Bis bald!